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Affordable, accessible and automatic screening solution for diabetic retinopathy

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Neuartiges, massentaugliches Augenscreening

Ein neues tragbares Screeninggerät diagnostiziert Augenerkrankungen automatisch mithilfe künstlicher Intelligenz und Cloud-Computing.

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Mit dem Anstieg der Diabetesfälle steigt auch die Anzahl der Menschen, die an diabetischer Retinopathie erkranken. Die Krankheit wird von einer Schädigung der Blutgefäße im Gewebe an der Rückseite des Auges verursacht. Sie ist bei Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter die häufigste Ursache für den Sehverlust. Die gute Nachricht ist, dass die diabetische Retinopathie behandelt werden kann, wenn sie früh erkannt wird. Die weniger gute Nachricht ist, dass bei Menschen mit Diabetes regelmäßig ein Augenscreening durchgeführt werden muss, da die Krankheit im Frühstadium keine Symptome aufweist. Die schlechte Nachricht: Aufgrund eines Mangels an augenmedizinischen Fachkräften, insbesondere in Entwicklungsgebieten und auf dem Land, hat ein Großteil der Erkrankten keinen Zugang zu regelmäßigen Screenings. Optomed, ein finnisches Medizintechnikunternehmen, will dies ändern, indem es der Allgemeinheit Augenscreenings bereitstellt. Mit Unterstützung von EU-Finanzmitteln entwickelt es Smartscope-X, ein erschwingliches, zugängliches und vollautomatisches Screeninggerät. „Unser Ziel ist es, innovative und erschwingliche Lösungen zu bieten, die allen Menschen Zugang zu Augenscreenings ermöglichen“, so Seppo Kopsala, Geschäftsführer von Optomed. „Mit Smartscope-X steht uns nun ein Produkt zur Verfügung, dass das Sehvermögen – und Leben – von Millionen Menschen weltweit retten kann.“

Direkter Zugang zu Screeninggeräten

Was Smartscope-X vor allem auszeichnet, ist die Kombination aus einer kostengünstigen, angepassten tragbaren Funduskamera und künstlicher Intelligenz (KI) für die automatisierte Diagnose. Eine Funduskamera, auch Netzhautkamera genannt, ist ein spezielles Mikroskop mit niedrigem Stromverbrauch, an dem eine Kamera angebracht ist. Augenmedizinische Fachkräfte verwenden sie, um die hinteren Augenabschnitte zu fotografieren. Der Vorgang beginnt in Optomed Screen, der Screeningmanagementsoftware des Unternehmens. „Diese Software führt zu Kosten- und Zeiteinsparungen, da sie den gesamten Prozess von der Versendung einer Einladung an die Patientin oder den Patienten bis hin zur Planung des Screenings, der Berichterstattung der Ergebnisse, der Übertragung der Bilder und der Überweisung an eine andere Fachkraft automatisiert“, merkt Kopsala an. Beim Screening von Betroffenen nimmt der Untersuchende mit Optomed Aurora, der tragbaren Funduskamera, einfach Bilder der Netzhaut auf. „Da die Kamera klein und tragbar ist, ist es möglich, sie mit zu den zu untersuchenden Menschen zu nehmen, anstatt dass diese in die Praxis oder Klinik kommen müssen“, so Kopsala weiter. „Allein dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Patientin oder ein Patient regelmäßige Kontrollen erhält.“ Die Bilder werden dann an das Screeninginstrument mit künstlicher Intelligenz des Unternehmens übermittelt. Mithilfe speziell entwickelter Algorithmen analysiert das Programm hier die Bilder, um Anzeichen für die diabetische Retinopathie oder andere Augenerkrankungen ausfindig zu machen. Diese Informationen werden zusammen mit den Bildern in einem Clouddienst gespeichert, wo die augenmedizinischen Fachkräfte, die oft ortsfern arbeiten, sie überprüfen können. Über den Telemedizindienst von Optomed können sie dann die Erkrankten beraten. „Das einfache Screening und die automatische Diagnose bergen das Potenzial, Menschen mit Diabetes dabei zu unterstützen, die notwendigen Schritte zu ergreifen, um einer Erblindung vorzubeugen“, erläutert Kopsala. „Jetzt haben die Menschen immer Zugang zu Augenscreeningdiensten – ob sie in Polen auf dem Land oder in einer sich entwickelnden Gegend in Afrika leben.“

Durchbruch in der Erblindungsprävention

Nach seiner Fertigstellung stellt Smartscope-X einen Durchbruch in der Erblindungsprävention dar. „Heute werden eine umfangreiche Ausstattung sowie eine erfahrene augenmedizinische Fachkraft benötigt, um ein Screening für diabetische Retinopathie durchzuführen“, schließt Kopsala. „Doch mit Smartscope-X kann jeder Mensch innerhalb weniger Stunden darin geschult werden, ein vollständiges Screening durchzuführen und die dafür benötigte Ausrüstung kostet nur einen Bruchteil des üblichen Preises. Außerdem kann sie überall und jederzeit eingesetzt werden.“ Bei den Vorbereitungen auf die Markteinführung von Smartscope-X schließt das Unternehmen derzeit die klinischen Validierungen ab und bewirbt sich um die erforderlichen behördlichen Zulassungen. Außerdem arbeitet das Team am Aufbau eines sicheren Datenspeicherungssystems.

Schlüsselbegriffe

Smartscope-X, Augenscreenings, künstliche Intelligenz, KI, Cloud-Computing, Augenerkrankungen, Diabetes, diabetische Retinopathie, Sehverlust, Funduskameras, Augenmedizin

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