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Development of a breakthrough spectral ground-penetrating radar revolutionizing sub-surface analysis across industries

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Die „Vollfarbversion“ dessen, was im Boden verborgen ist

Eine fortgeschrittene Version des Bodenradars kartiert die unterirdische Landschaft in neuem Ausmaß.

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Die Erstellung genauer digitaler Karten ist ein unentbehrlicher Aspekt für viele Sektoren in der Schwer- und Umweltindustrie, doch ein Mangel an Information über das, was sich unter dem Boden befindet, behindert diese Anstrengungen oft. Eine Lösung ist der Einsatz von Bodenradar, um den Untergrund mithilfe elektromagnetischer Signale abzubilden. Mit Bodenradar können Strukturen entdeckt werden, die vollkommen unter der Oberfläche verborgen sind, z. B. unterirdische Rohre und Infrastruktur, geologische Formationen, Wasserrinnen und sogar archäologisch bedeutsame Gegenstände. „Bau, Immobilien, Ingenieurswesen, das Erkunden und Überwachen von Wasserreserven – es gibt viele Branchen, die Informationen darüber benötigen, was sich unter der Erde befindet“, erläutert Mirosław Trześniowski, Projektkoordinator von SGPR. „Selbst bei der Müllverbrennung gibt es Schwierigkeiten mit großen Metallobjekten, die sich im Müll verstecken.“ Das EU-finanzierte Projekt SGPR hatte zum Ziel, einen Geschäftsplan für einen Bodenradar der nächsten Generation zu entwickeln, durch den die Technologie wichtige Fortschritte machen kann. Üblicherweise wird beim Bodenradar die Pulsradartechnologie mit Wellenlängen im Meter- und Dezimeterbereich eingesetzt. Sie zeichnet das reflektierende Signal auf, wenn es von den verborgenen Gegenständen und Grenzschichten zwischen Substraten verschiedener Dichte zurückprallt. Doch der Bodenradar ist ungenau, langsam und teuer. Außerdem müssen die Ergebnisse von geschulten Sachverständigen gedeutet werden.

Vollfarbversion

Die Spektralbodenradar-Technologie (auf Englisch Spectral GPR, SGPR) funktioniert ähnlich, verwendet aber einen frequenzmodulierten Dauerstrichradar. Da Materialien unterschiedlich auf verschiedene Frequenzen reagieren, kann der Spektralbodenradar weitaus mehr Informationen und Details über das preisgeben, was sich unter den Füßen der Sachverständigen befindet. „Ich war sofort von der Idee begeistert, da sie eine Lösung für die Probleme bietet, die meine Kundschaft hat“, merkt Trześniowski, Mitbegründer des Projektträgers SGPR.TECH an. „Durch den Einsatz verschiedener Frequenzen können wir tatsächlich sehen, was unter der Erde liegt“, fährt er fort. „Mit dem gewöhnlichen Radar ist das nicht möglich. Wir nennen es die Vollfarbversion.“ Außerdem werden die Breitbandantennen, die mit dem Spektralbodenradar verwendet werden, über eine Breitband-FM-Modulation betrieben, was bei gleichem Energieverbrauch ein hundertfach verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis bietet. Mit nur einem Watt kann der Spektralbodenradar Dutzende Meter tief blicken, mit höherem Energieverbrauch, niedrigen Frequenzen und Modellbedingungen des Bodens sogar bis zu mehrere Hundert Meter. SGPR.TECH entwickelte außerdem ein Softwarepaket, um die von dem frequenzmodulierten Signal aufgezeichneten Daten zu deuten. Das Unternehmen plant, einen Sachverständigendienst anzubieten, bis die Technologie ausgereift ist. Dann will es zu einem serienmäßigen Modell übergehen und Spektralbodenradar-Ausrüstung verkaufen, die von einer cloud-basierten Software unterstützt werden.

Potenzial für Partnerschaften

Das Projekt wurde durch das EU-Programm „Horizont 2020“ unterstützt. „Dadurch konnten wir unsere Arbeit ausweiten und mit der Geschäftsentwicklung für den Sensor beginnen“, so Trześniowski. SGPR.TECH hat seither Investitionen in Höhe von 2,3 Mio. EUR angelockt, um sein Produkt auf den Markt zu bringen. Laut Trześniowski plant das Unternehmen, innerhalb der nächsten sechs Monate dienstleistungsfähig zu sein. Bis dahin will SGPR.TECH die Technologie mit potenziellen Partnern, darunter ein großes, nicht namentlich genanntes französisches Bauunternehmen, testen und anpassen. „Das Unternehmen ist an der Anwendung unserer Technologie sehr interessiert, das ist daher unser erstes Etappenziel“, so Trześniowski weiter. Er fügt hinzu, dass ein großes Unternehmen aus Polen, das sich für die Bergbauerschließung im Bereich Aggregate interessiere, die Technologie auch unbedingt in Aktion sehen wolle. Das Unternehmen suche aktiv nach weiteren Investoren. Für das Unternehmen, das sich auf den Blick nach unten konzentriert, geht es aufwärts.

Schlüsselbegriffe

SGPR, Spektral, Bodenradar, Boden, Radar, Bau, unterirdisch, Breitband, Antennen

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