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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Was schadet der europäischen Küchenhygiene und den Einkaufsgewohnheiten bei Lebensmitteln?

Drei EU-finanzierte Studien untersuchen die Reinigungsgewohnheiten in der europäischen Küche sowie die Kenntnisse und Praktiken der rumänischen Verbrauchenden in Bezug auf Lebensmittelsicherheit.

Gesundheit icon Gesundheit

Die meisten unserer Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten werden von fünf Hauptschuldigen verursacht: den Bakterien Campylobacter, Salmonella und Listeria, dem Norovirus und dem Toxoplasma-Parasiten. Aufgrund solcher Krankheitserreger erkranken in Europa jedes Jahr über 23 Millionen Menschen und 5 000 sterben an kontaminierten Lebensmitteln. Dieses Problem und seine Lösung liegen laut dem EU-finanzierten Projekt SafeConsumE (Safer food through changed consumer behavior: Effective tools and products, communication strategies, education and a food safety policy reducing health burden from foodborne illnesses) im Verhalten von Verbrauchenden. Das Projektteam ist der Ansicht, dass die Verbrauchenden ihre Gewohnheiten ändern müssen, um die Exposition gegenüber den Krankheitserregern zu verringern, die für durch Lebensmittel übertragene Krankheiten verantwortlich sind. Mit dem obersten Ziel, die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen, haben die Forschenden von SafeConsumE kürzlich drei Studien zur Küchenhygiene, zum Wissen der Verbrauchenden über Lebensmittelsicherheit, zu vertrauenswürdigen Informationsquellen und zur Einstellung zum Lebensmitteleinkauf durchgeführt. Die Studien wurden in der Fachzeitschrift „Food Control“ veröffentlicht.

Saubere Küchentheken

In der ersten Studie werden die Ergebnisse einer Online-Umfrage zur Lebensmittelsicherheit von Haushalten in zehn europäischen Ländern erörtert. Ziel der Studie war es, zu ermitteln, was die Europäerinnen und Europäer dazu motiviert, die Küche zu reinigen. Laut der Umfrage, bei der die befragten Personen mehr als eine Option ankreuzen konnten, reinigen 73 % ihre Arbeitsplatten und Schneidebretter, nachdem sie diese verwendet haben, 53 % vor dem Zubereiten von Speisen und 43 %, wenn sie schmutzig sind. Wenn es um die Motivation zum Reinigen geht, spielt Routine für Menschen über 65 Jahre eine größere Rolle. „Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen ihre Küchenoberflächen reinigen“, sagte Prof. Lydia Martens vom Projektpartner Keele University in einem Artikel auf der Website „News Medical“. „Es kann soziale und kulturelle Gründe geben, zum Beispiel der Wunsch danach, dass alles sauber und ordentlich aussieht. Menschen möchten möglicherweise sichtbaren Schmutz entfernen, weil sie sich dadurch angewidert fühlen, oder es kann gesundheitsbezogene Gründe für die Reinigung geben, um beispielsweise eine Infektion zu verhindern.“ Um herauszufinden, ob verschüttete Lebensmittel, die schädliche Bakterien enthalten könnten, auf Küchenoberflächen sichtbar sind, haben die Forschenden absichtlich Reste von Hühnerfleisch, Eiern und Salat auf Arbeitsplatten und Schneidebrettern verteilt. Es wurde festgestellt, dass Flecken und Krümel auf Laminat oder Stein leichter erkennbar sind als auf Holz oder Kunststoff. Zusätzlich beobachtete das Forschungsteam, dass Campylobacter-Bakterien schneller abstarben als Salmonellen. Diese überlebten auf Laminat-Arbeitsplatten mindestens eine Woche lang. Die Schlussfolgerung war, dass die Verwendung von Materialien, bei denen Lebensmittelüberreste auf Küchenoberflächen leichter zu erkennen sind, die Verbrauchenden zur Reinigung motivieren könnte, wodurch das Risiko einer lebensmittelbedingten Krankheit verringert würde.

Der Fall Rumänien

Rumänien stand im Mittelpunkt der zweiten und dritten SafeConsumE-Studie. Die zweite Studie Studie untersuchte das Wissen der rumänischen Verbrauchenden über Lebensmittelgefahren, das Bewusstsein für zertifizierte Lebensmittel und vertrauenswürdige Informationsquellen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hälfte der Verbrauchenden des Landes kein Bewusstsein für Mykotoxine und Krankheitserreger wie Campylobacter und Listeria entwickelt hat. Lebensmittelzusatzstoffe und gentechnisch veränderte Organismen werden jedoch als gefährlich erachtet. Während Wissenschaftsbücher als vertrauenswürdig gelten, werden Informationen hauptsächlich von Familien und Medien bezogen. Der Schwerpunkt der dritten Studie lag auf der Beziehung zwischen Wissen über Lebensmittelsicherheit, Einstellung zum Lebensmitteleinkauf und Küchenpraktiken zur Lebensmittelsicherheit bei rumänischen Verbrauchenden. Die Umfrage ergab, dass rumänische Personen die Küchenhygienepraktiken nur mäßig kennen. Die Forschungsergebnisse des Projekts SafeConsumE zeigten, dass ein hohes Maß an Kenntnissen über Lebensmittel zu einer angemesseneren Einstellung zum Lebensmitteleinkauf und zu verbesserten Lebensmittelsicherheitspraktiken zuhause führt. Weitere Informationen: SafeConsumE-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

SafeConsumE, Lebensmittelsicherheit, lebensmittelbedingte Krankheiten, Küche, Hygiene, Lebensmitteleinkauf

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