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Historic response of a wide-ranging carnivore to climate change

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Die massive DNA-Sammlung von Wolfsfossilien bietet neue Hinweise auf das Überleben der Stärksten

Das schwedische Naturkundemuseum extrahierte DNA aus Hunderten Wolfsfossilien aus den letzten 100 000 Jahren – dem größten, jemals gesammelten alten Wolfsgenomdatensatz. Die Arbeit wird der Schlüssel zum Verständnis sein, warum einige Wölfe und andere Tierarten überlebt haben und warum andere ausgestorben sind.

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Seit Charles Darwins 1859 veröffentlichtem Buch „Über die Entstehung der Arten“ haben biologische Fachkräfte und andere Forschende die Idee vom „Überleben der Stärksten“ untersucht. Das Schwedische Naturkundemuseum hat ihnen dazu gerade frisches Material geboten. Das Zentrum für Paläogenetik hat DNA aus Wolfsfossilien in ganz Eurasien der letzten 100 000 Jahre extrahiert – der größte, jemals gesammelte alte Wolfsgenomdatensatz. „Es ist wichtig zu verstehen, wie sich Wölfe und andere Arten an den historischen Klimawandel angepasst haben oder eben nicht“, erklärt Dave Stanton, der die Datenerfassung während des 2,5-jährigen Projekts SURVIVOR mit Unterstützung der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen durchgeführt hat. Unter der Aufsicht von Love Dalén, Professor für Evolutionsgenetik, bereitete Stanton Hunderte antiker Proben aus verschiedenen Museen in Europa, Asien und Nordamerika vor und sequenzierte sie mithilfe von Sequenzierung der nächsten Generation. Die Technik liest parallel eine große Anzahl von DNA-Sequenzen, wodurch Milliarden DNA-Buchstaben in einem einzigen Vorgang erzeugt werden können. „In den letzten zehn Jahren haben Fortschritte bei Labormethoden und Analysetechniken dazu geführt, dass diese Technologie das Gebiet der alten DNA revolutioniert hat“, erklärt Stanton. Die Forschenden wählten 20 Wolfsproben aus, bei denen die DNA besonders gut erhalten war, und führten eine Sequenzierung des gesamten Genoms durch. Diese Genome wurden zu etwa 50 alten Wolfsgenomen hinzugefügt, die zuvor gesammelt und sequenziert wurden.

Wölfe, die einst auf der Erde lebten

Die Datenerfassung hat Aufschluss über Wölfe gegeben, die vor etwa 14 000 Jahren vor dem Letzteiszeitlichen Maximum ausgestorben sind. „Wölfe scheinen sich dann in Bezug auf ihre Morphologie, Abstammung und adaptive genetische Variation – die Gene, die bestimmen, wie sie mit ihrer Umgebung interagieren und sich an sie anpassen – stark von ihrem heutigen Zustand zu unterscheiden“, bemerkt Stanton. „Überraschend ist die klare und plötzliche Art der Veränderungen, die wir zwischen diesen Wolfspopulationen sehen.“ Die gesammelten Wolfsgenome werden für eine zukünftige Fallstudie über die Wolfspopulationen von entscheidender Bedeutung sein. Diese wird zur Modellierung des Aussterbungsprozesses bei anderen Arten verwendet werden, um vorherzusagen, welche dieser Arten mit größerer Wahrscheinlichkeit für zukünftige Klimaveränderungen anfällig sind. Stanton und sein Team werden ihre Erkenntnisse über Wölfe in einem in Kürze erscheinenden Artikel veröffentlichen. „Die Finanzierung hat die Erarbeitung zahlreicher Ergebnisse erleichtert, die zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Datensätzen führen, welche für die künftige Forschung nützlich sein werden“, bemerkt Stanton.

Schlüsselbegriffe

SURVIVOR, Wölfe, Evolutionsgenetik, Sequenzierung der nächsten Generation, Überleben der Stärksten

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