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Institutions for Resilient Groundwater Dependent Rural Economies

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Gemeinsames Handeln zur Bekämpfung der Überbeanspruchung der Grundwasser-Ressourcen und Förderung der Landwirtschaft

Das Grundwasser ist essentiell für Wasser- und Lebensmittelsicherheit sowie die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Gegenden auf der ganzen Welt, doch der Wasserverbrauch droht die Verfügbarkeit zu übersteigen. Eine Marie-Skłodowska-Curie-Initiative untersuchte, wie Landgemeinden gemeinsam handeln können, um Grundwasserentnahmen zu kontrollieren und Wasserressourcen auf gerechte, effiziente und umweltfreundliche Art zu teilen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Es ist dringend notwendig, die Überbeanspruchung der Grundwasser-Ressourcen zu beschränken, doch es herrscht wenig Einigkeit darüber, wie dies zu erreichen ist. „Eine große Herausforderung ist die bessere Abstimmung landwirtschaftlicher Entwicklungsziele mit nachhaltigen Zielen der Grundwasserbewirtschaftung“, sagt MSC-Stipendiat Josselin Rouillard vom EU-finanzierten Projekt RURECO. „Agrargemeinschaften müssen in der Lage sein, sich an wechselnde Wasserreserven anzupassen und gleichzeitig eine wettbewerbsfähige, innovative und dynamische Landwirtschaft zu betreiben.“

Gemeinsame Aktion zur Verwaltung eines Allgemeinguts

Vor diesem Hintergrund untersuchte das Team von RURECO, wie man gemeinsame Aktionen zur Verwaltung des Wassers für die Landwirtschaft aufbauen und erhalten kann, um auf eine nachhaltige und beständige Zukunft hinzusteuern. Die Forschung wurde in zwei Bereiche getrennt. Zum ersten merken Rouillard und der Projektkoordinator Jean-Daniel Rinaudo an: „Wir haben das Verständnis hybrider (staatlicher und nutzungsseitiger) Institutionen zur Verwaltung der Grundwasser-Ressourcen verbessert, besonders wenn das Verwaltungsziel nicht allein die Verhinderung der Ressourcenerschöpfung sondern der Umweltschutz ist.“ Die Ergebnisse einer umfangreichen Umfrage unter hybriden Institutionen in Frankreich zur Verwaltung der Wasserverteilung werden in einer wissenschaftlichen Arbeit dargestellt, die in der Zeitschrift „Agricultural Water Management“ veröffentlicht wurde. „Eine ähnliche Untersuchung wurde während Forschungsbesuchen in Ländern durchgeführt, die Vorreiter darin sind, dass solche Verbraucherverbände aus dem Bereich Wasser für die Landwirtschaft Wasserverteilungsregeln aufstellen – also Australien, Neuseeland, Spanien und die Vereinigten Staaten (Kalifornien).“ Der zweite Schwerpunktbereich beinhaltete die Entwicklung einer Vorhersagemethodik mit öffentlicher Beteiligung, um Grundwasser für landwirtschaftliche Wassernutzende (Irrigatoren) „sichtbar“ zu machen, und das Anstoßen gemeinsamer Aktionen, um die Überbeanspruchung der Grundwasser-Ressourcen anzugehen. „Der Ansatz beruht auf dem Einsatz narrativer Szenarien, die mögliche zukünftige Entwicklungen der Ressource und ihrer Verwendung darstellen, mit unterschiedlichen Annahmen bezüglich der Handhabung“, erklären Rouillard und Rinaudo. Die Forschenden wendeten eine Mischung qualitativer methodologischer Ansätze in ihrer Arbeit an, unter anderem Umfragen und Interviews sowie Seminare und Projektionsmethodik. Zwei gegensätzliche Fallstudien fanden insgesamt 72 Teilnehmende in partizipativen Projektionsseminaren, darunter Landwirtinnen und Landwirte, Kommunalverwaltungen, Regulierungsbehörden, Industrievertretende sowie gemeinnützige Organisationen.

Wissenschaft als Grundlage, um Wissen zu schaffen

Rouillard nahm an einer Reihe wissenschaftlicher Austauschprogramme, Forschungsbesuche und Kooperationen teil, um die Projektarbeit voranzubringen und Fachwissen zu sammeln. Im Dezember 2019 organisierten Rouillard und Rinaudo mit dem Environmental Defense Fund (gemeinnützige Organisation der Vereinigten Staaten) in San Francisco ein Seminar über quantitative Grundwasserverwaltung. Zu den umfangreichen Veröffentlichungen Rouillards, einschließlich begutachteter Artikel, Bücher und einzelner Kapitel, zählt auch der im California WaterBlog erschienene Post mit dem Titel „Grundwasser und Landwirtschaft: Ein Vergleich des Umgangs mit Knappheit und Dürre in Frankreich und Kalifornien“. Die beiden Forscher sind nicht nur für die Forschungs- und Wissenschaftsbeiträge dankbar, sondern auch für die internationalen Kooperationen, die RURECO aufbauen konnte. Sie sprechen auch über die starke Interaktion der Interessengruppen mit Regulierungsbehörden sowie Fachleuten, gemeinnützigen Organisationen und der Landwirtschaft, aus Europa heraus in die Vereinigten Staaten, nach Australien und Neuseeland. Rouillard, mittlerweile wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ecologic Institute, will weiterhin internationale Zusammenarbeit zum Thema Wasser stärken und sein Wissen einsetzen, um die politische Arbeit mit europäischen Institutionen zu beraten.

Schlüsselbegriffe

RURECO, Wasser, Grundwasser, gemeinsames Handeln, Wasser für die Landwirtschaft, Landwirtschaft, ländliche Wirtschaft, Projektionsmethodik

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