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Microplastic-free Sulapac-material challenges plastic

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Biologisch abbaubares Material auf Holzbasis trägt zur Lösung der Plastikverschmutzung bei

EU-finanzierte Forschende haben eine nachhaltige Lösung entwickelt, die alle Vorteile herkömmlicher Verpackungen bietet, ohne dabei Abfall zu produzieren.

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Die Verwendung von Kunststoff in Verpackungen hat erhebliche Auswirkungen auf die globale Umwelt. Bis vor Kurzem gab es keine ideale Alternative zu Kunststoff auf dem Markt, da die derzeitigen biologisch abbaubaren Biokunststoffe keine praktikablen Lösungen in Bezug auf Kosten und Funktionalität bieten und nicht biologisch abbaubare Biokunststoffe die Umwelt mit Mikroplastik verschmutzen. Das EU-finanzierte Projekt SULACHANGE nahm sich dieser Herausforderung an und entwickelte ein industriell kompostierbares Produkt, das mit bestehenden Kunststoffmaschinen in Massenproduktion hergestellt werden kann. Das als Sulapac bekannte Material wird aus Holzspänen, die aus Nebenprodukten der Holzindustrie gewonnen werden, und umweltverträglichen pflanzlichen Bindemitteln hergestellt. Sulapac ist speziell darauf ausgelegt, die Umweltverschmutzung zu verringern. „Wenn es versehentlich im Meer landet, wird es vollständig biologisch abgebaut. Es hinterlässt kein dauerhaftes Mikroplastik, das sich anreichern könnte, und beeinträchtigt daher nicht das Planktonwachstum. Wenn es verbrannt wird, setzt es weniger giftige Gase und CO2 frei als konvektive Kunststoffe wie Polypropen“, meint Suvi Haimi, Geschäftsführer und Mitbegründer von Sulapac Ltd.

Ein großer Durchbruch

Der erneuerbare Holzwerkstoff hat einen niedrigen CO2-Fußabdruck, ist aber in Bezug auf Preis, Formbarkeit und Funktionalität mit herkömmlichem Kunststoff vergleichbar. „Kostenwirksamkeit ist von Bedeutung, wenn nachhaltige Alternativen mit konventionellen Kunststoffen verglichen werden. Sulapac ist außerdem wasser-, öl- und sauerstoffbeständig und eignet sich daher für die Massenproduktion von starren und flexiblen Verpackungen, beispielsweise für Gläser und Tuben“, erklärt Haimi. Neben trockenen Substanzen können nun auch Produkte auf Öl- und Wachsbasis sowie Lebensmittel und Kosmetika auf Wasser- und Alkoholbasis in Sulapac verpackt werden. „Die Entwicklung eines biobasierten, biologisch abbaubaren Barrierematerials für wasser- und alkoholbasierte Produkte stellt eine bahnbrechende Errungenschaft für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie dar“, merkt Haimi an. Das Material erfüllt die Europäischen Lebensmittelkontaktbestimmungen, da es stabil und auslaufsicher ist und sich somit für die Langzeitlagerung unter Berücksichtigung der Chemikalien- und Lebensmittelsicherheit eignet. Es ist nicht ökotoxisch, enthält keine Schwermetalle und erfüllt die europäischen Normen für Biokunststoffe, wie z. B. EN 13432. „Diese Eigenschaften sind für alle unsere Produkte unerlässlich, da es von elementarer Bedeutung ist, dass Sulapac sowohl für die Menschen als auch für den Planeten sicher ist“, so Haimi.

Keine Notwendigkeit für Kompromisse

Da das Material derart flexibel ist, kann es nicht nur für Verpackungen verwendet werden, sondern auch zu dünnwandigen Strukturen und anderen Produkten geformt werden, z. B. zu Besteck und Strohhalmen. Millionen von Einwegstrohhalmen werden derzeit jede Woche verbraucht, und leider landen viele davon in der Umwelt. Sulapac bietet eine umweltfreundliche Alternative, um dieses Problem zu lösen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickelten mehrere Pilotprojekte im Bereich der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie, um zu zeigen, dass Sulapac für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet ist. Infolgedessen wurden bereits zwei neue Produkte auf den Markt gebracht: eines mit einem bekannten finnischen Lebensmittel- und Süßwarenunternehmen für die Verpackung handgefertigter Süßwaren und ein weiteres mit einem Unternehmen für Nahrungsergänzungsmittel. Weitere Kooperationen sollen in naher Zukunft angekündigt werden. Sulapac bietet Marken einen effizienten, kostengünstigen Übergang zur Kreislaufwirtschaft und setzt damit einen neuen nachhaltigen Industriestandard. „Unsere Lösung besteht aus einem schönem und funktionalen Biomaterial, das für verschiedene Anwendungen geeignet ist, von schnelllebigen Konsumgütern bis hin zu Luxusverpackungen“, betont Haimi. „Es ist nicht erforderlich, Kompromisse bei Ästhetik, Funktionalität oder Nachhaltigkeit einzugehen, wenn man herkömmliche Kunststoffe ersetzt. Nun stehen tragfähige, nachhaltige Alternativen zur Verfügung. Es besteht also Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“

Schlüsselbegriffe

SULACHANGE, Verpackung, biologisch abbaubar, Biokunststoff, Mikroplastik, Strohhalme

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