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Spielerisch die Klimawandelresilienz historischer Areale Europas verbessern

Ein von der EU unterstütztes Projekt setzt auf Spielifizierung, um seine neuen Instrumente zum Schutz historischer Gebiete in Europa vor dem Klimawandel vorzustellen.

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Sei es durch Dürreperioden oder Hitzewellen: Immer stärker gefährden die Klimaveränderungen Europas kulturelles Erbe und historische Stadtkerne. Werden diese wertvollen Güter beschädigt, verlieren sie ihren historischen Wert, da sie nicht wieder neu erbaut werden können. Nach Angaben der Europäischen Kommission bedecken Naturerbestätten etwa 18 % der Landfläche der EU.

Rahmenwerk für Katastrophenrisikomanagement in Arbeit

Dafür zu sorgen, dass unsere historischen Gebiete gegenüber dem Klimawandel und Naturgefahren unempfindlicher werden, sollte uns ein Bedürfnis sein. In einem vom Multidisciplinary Digital Publishing Institute veröffentlichten Artikel heißt es, dass „Rahmenwerke, Methoden und Instrumente gebraucht werden, die bessere Informationen und Entscheidungshilfen für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Verringerung des Katastrophenrisikos liefern, die von der Denkmalpflege, der Stadtplanung, der Politik und der breiten Öffentlichkeit ergriffen werden können. Diese Rahmenwerke müssen die einzigartigen physikalischen, ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Aspekte historischer Areale sowie die grundlegenden Voraussetzungen berücksichtigen, die diese Räume in Bezug auf das Ergreifen von Maßnahmen bieten.“ Das Forschungsteam des EU-finanzierten Projekts ARCH entwickelt in Zusammenarbeit mit den Städten Bratislava (Slowakei), Camerino (Italien), Hamburg (Deutschland) und Valencia (Spanien) Instrumente und Methoden, die der Verbesserung der Resilienz dienen sollen. Auf dem „European Urban Resilience Forum“ am 19. und 20. Oktober wurde ein spielegestützter Workshop organisiert, um zwei dieser neuen Instrumente vorzustellen: das Resilience Assessment Dashboard (RAD) als Bewertungsinstrument und das Resilience Measures Inventory (RMI) als Maßnahmenverzeichnis. Das RAD ist ein webbasiertes Instrument zur Durchführung detaillierter oder schneller Selbstbewertungen in Bezug auf Resilienz für historische Areale. Mit dem RMI können geeignete Möglichkeiten zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Kulturerbegebieten festgestellt werden.

Lasst uns mit Resilienzwerkzeugen spielen

In einer auf der Projektwebsite veröffentlichten Pressemitteilung wurde dieser Anlass als „die perfekte Gelegenheit, einige der innovativen Instrumente des Projekts zu gamifizieren“, bezeichnet. „Das dabei entstandene Spiel kombinierte Rollenspiele mit der fiktiven Stadt ARCHtopia, um im Modell darzustellen, wie die beiden Instrumente die Gemeinden dabei unterstützen können, geeignete Ansätze zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit in historischen Arealen zu bewerten und zu finden.“ Den Spielenden wurden Rollen zugewiesen; etwa als Fachkraft im Denkmalschutz, als Führungskraft mit Erfahrung im Katastrophenrisikomanagement oder als Person mit einem lokalem Unternehmen, der ein Ladengeschäft in einem historischen Viertel gehört. Allen Teilnehmenden wurde eine Reihe verschärfter Risiken des Klimawandels in den historischen Gebieten von ARCHtopia vorgegeben. Auf der Grundlage der ihnen zugewiesenen Rollen mussten sie den Grad der Widerstandsfähigkeit der Stadt bewerten. „Die Übung erwies sich als gute Demonstration, wie das Resilience Assessment Dashboard von ARCH den Nutzenden dabei hilft, Selbsteinschätzungen in Bezug auf die Resilienz historischer Areale vorzunehmen“, hieß es in der Pressemitteilung. „Im realen Fall wird die Nutzung des Dashboards ein geführter Prozess sein, der die Nutzenden zu weiteren Empfehlungen bezüglich des Einsatzes anderer ARCH-Instrumente und -Methoden hinlenkt.“ Die Teilnehmenden füllten dann alle während des Spiels von ihnen bemerkten Lücken, indem sie einen neuen Aktionsplan für ARCHtopia aushandelten. So kam es zu einer Debatte unter ihnen und sie bekamen die Chance, jene Art von Informationen zu erfahren, die das RMI den realen Gemeinden zur Verfügung stellt. „Der Workshop hat vorgeführt, auf welche Weise diese beiden Instrumente einander ergänzen, denn das Resilience Assessment Dashboard von ARCH hilft dabei, potenzielle Lücken und verbesserungswürdige Bereiche zu erkennen, während das Resilience Measures Inventory von ARCH Hilfestellung dabei leistet, praktische Methoden zu finden, um diese Verbesserung in die Realität umzusetzen“, fasste die Pressemitteilung zusammen. Das Projekt ARCH (Advancing Resilience of Historic Areas against Climate-related and other Hazards) endet im August 2022. Weitere Informationen: ARCH-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

ARCH, Klimawandel, Klimaveränderung, historisches Areal, historisches Gebiet, kulturelles Erbe, Erbe, Resilienz, Katastrophenrisiko, ARCHtopia

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