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Bioactive compounds from Olea europaea: investigation and application in food, cosmetic and pharmaceutical industry

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Auf der Suche nach neuen Gesundheitsprodukten aus der Olivenpflanze

Olea europaea enthält zahlreiche Verbindungen, die als gesundheitsfördernd gelten, und Forschende nutzen innovative neue Methoden, um weitere zu finden.

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Olivenöl ist nicht nur köstlich, sondern gilt auch als sehr gesundheitsfördernd. Der Grund dafür sind verschiedene bioaktive Verbindungen: Natürliche chemische Stoffe, die in Pflanzen vorkommen und laut Forschung antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften haben. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts Olive-Net, das mit Unterstützung der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen durchgeführt wurde, suchte ein wissenschaftliches Team nach neuen bioaktiven Verbindungen der Olivenpflanze (O. europaea) und fanden gleichzeitig eine Verwendung für Umweltabfälle. „Die olivenverarbeitende Industrie erzeugt eine große Menge umweltschädlicher Nebenprodukte, die seit vielen Jahren untersucht werden“, erklärt Leandros Skaltsounis, Professor für Pharmakognosie und Naturstoffchemie an der Nationalen und Kapodistrianischen Universität Athen und Projektkoordinator von Olive-Net. „Sowohl die Produkte als auch die Nebenprodukte der Olivenverarbeitung enthalten jedoch beträchtliche Mengen an wertvollen Substanzen“, sagt er. Olive-Net hat sich zum Ziel gesetzt, diese vielfältigen Rohstoffe zu nutzen, um neue Wirkstoffe für die pharmazeutische, nutrazeutische und kosmetische Industrie zu entwickeln. Das Team setzte modernste Naturstoffchemie und Biologie ein, um neue Naturprodukte aus O. europaea zu bestimmen und bereits vorhandene zu verbessern. „Die Ergebnisse haben ihr Potenzial aufgezeigt und bieten eine Lösung für die Entsorgung von Nebenprodukten, die ernste Umweltprobleme verursachen“, so Skaltsounis.

Fortschrittliche Analyseverfahren

Proben von O. europaea, insbesondere Olivenöl, essbare Oliven, Abwässer aus Olivenmühlen, Olivenblätter und Oliventrester, wurden an verschiedenen Orten in Algerien, Griechenland und Marokko gesammelt. Das Projekt Olive-Net verwendete eine Reihe innovativer Extraktionsverfahren, um Chemikalien in den Proben zu finden, darunter die mikrowellenunterstützte Extraktion, bei der Mikrowellenenergie eingesetzt wird, um bioaktive Verbindungen aus der Probenmatrix in das Lösungsmittel zu verteilen, und die Adsorptionsharzchromatographie, bei der Moleküle anhand ihrer Eigenschaften getrennt werden. Diese Extraktionsmethoden wurden mit ausgefeilten Analyseverfahren wie der hochauflösenden Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie kombiniert, bei der die Zielverbindungen getrennt und anschließend anhand ihrer Masse nachgewiesen werden. Die Forschenden nutzten außerdem die Kernspinresonanz, ein Verfahren, das Magnetfelder zur Untersuchung der Chemikalienstruktur nutzt. „Anhand der Verfahren wurden die Rohstoffe auf ganzheitliche Weise analysiert, jeder von ihnen aus einer anderen Perspektive, um bioaktive Naturstoffe zu ermitteln und hervorzuheben“, fügt Skaltsounis hinzu.

Neuartige Extrakte und neue Erkenntnisse

Olive-Net erreichte eine Reihe vielversprechender Ergebnisse aus den verschiedenen analytischen Probenahmeverfahren. „Die wichtigsten Ergebnisse waren die Charakterisierung neuer chemischer Substanzen aus mediterranen Olivenprodukten und -nebenprodukten und die Erweiterung des Wissens über ihre positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, insbesondere auf Entzündungen und Alterung“, sagt Skaltsounis. Die Forschenden bestimmten eine breite Palette an Biophenolen – verschiedene Arten von bioaktiven Verbindungen – in verschiedenen Materialien des Olivenbaums. Das Team stellte neuartige natürliche Extrakte und verschiedene neue synthetische Verbindungen her. „Die Partner hoffen, dass sie durch die neuen Finanzmittel in der Lage sein werden, spezifische Verbindungen und Extrakte, die hergestellt wurden, im Detail zu studieren und vor allem ihre biologische Einschätzung zu überprüfen“, bemerkt Skaltsounis.

Ein Symbol der Einheit

Der Olivenbaum ist für die europäische Landwirtschaft bedeutsam und ein gemeinsames kulturelles Element in den Ländern des Mittelmeerraums. Das Projekt förderte den gemeinsamen Wissensaustausch zwischen den Partnerländern. Skaltsounis bemerkt dazu: „Es ist sehr wichtig, dass sich Partner aus verschiedenen Ländern der EU – Deutschland, Spanien, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich – und auch Algerien, Marokko und Thailand zu einem Gemeinschaftsunternehmen zusammengeschlossen haben, um die unendlichen Möglichkeiten des Olivenbaums zu erforschen.“

Schlüsselbegriffe

Olive-Net, Olivenöl, Produkte, Abfälle, bioaktiv, Verbindungen, Extraktion, Analyse

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