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A Social Manufacturing Framework for Streamlined Multi-stakeholder Open Innovation Missions in Consumer Goods Sectors

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Eine sichere Plattform zur Förderung der kreativen Zusammenarbeit in der Fertigung

Die soziale Produktionsplattform von iPRODUCE integriert erfolgreich digitale und menschenzentrierte Ansätze für offene Innovation und schafft so neue Möglichkeiten für eine an den Endnutzenden orientierte Produktentwicklung.

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Die Idee, Innovationen zu demokratisieren, gewinnt in Industriekreisen zunehmend an Beliebtheit. Die Einbeziehung von unterschiedlichen Interessengruppen und Endnutzenden in die Produktionsprozesse erlaubt es Herstellungsunternehmen, kommerziell erfolgreichere und gezieltere Lösungen zu schaffen. Produkte, die durch eine solche Zusammenarbeit entstehen, könnten für die Bürgerinnen und Bürger mehr Relevanz und für Unternehmen und die Industrie mehr Nutzen bieten. Diese Art von kreativer Zusammenarbeit erfordert jedoch häufig die Weitergabe von sensiblen Informationen. Belange wie Sicherheit und Gesundheitsschutz sowie mangelndes Wissen über die Nutzung digitaler Technologien haben Endnutzende bisher zudem darin eingeschränkt, sich mit nützlichen Beiträgen einzubringen.

Herstellungsunternehmen und Verbrauchende an einem Strang

Um diese Herausforderungen anzugehen, nahm sich das Projekt www.iproduce-project.eu (iPRODUCE) (A Social Manufacturing Framework for Streamlined Multi-stakeholder Open Innovation Missions in Consumer Goods Sectors) vor, Herstellungsunternehmen und Verbrauchende auf lokaler Ebene zusammenzubringen. Zu diesem Zweck entwickelte das Projektteam eine offene digitale, durch maßgeschneiderte Werkzeuge unterstützte Plattform, die die gegenseitige Interaktion und Zusammenarbeit in einer sicheren Umgebung erleichtert. Diese digitale Plattform mit dem Namen OpIS wurde in Demonstrationsanlagen für kollaborative Fertigung (collaborative Manufacturing Demonstration Facilities, cmDF) in Dänemark, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, und Italien bereitgestellt. Jede dieser Demonstrationsanlagen repräsentierte einen bestimmten Industriezweig, darunter die Möbelindustrie, die Automobilbranche, den Medizinbereich, die Elektronik und die Mikroelektronik. Ihre Ökosysteme umfassten KMU-Verbände, produzierende und spezialisierte KMU sowie FabLabs (kleine Werkstätten für die digitale Fertigung), Makerspaces (kollaborative High-Tech-Räume für schöpferisches Arbeiten, Lernen und gemeinsamen Austausch) und weitere Interessengruppen. „Zusätzlich zur Plattform stellten wir den Nutzenden eine Reihe von Werkzeugen zur Verfügung, um ihnen die Anwendung ko-kreativer Methoden zu ermöglichen“, erklärt Projektkoordinator Manuel Sánchez von AIDIMME in Spanien. „Dazu gehörte zum Beispiel ein Werkzeugkasten für erweiterte und virtuelle Realität, der die Zusammenarbeit und das gemeinsame Bewusstsein in der Produktentwicklungsphase erleichtert.“ Des Weiteren umfasst sind eine cMDF-Schulungsplattform, eine Datenanalyse- und Visualisierungssuite und ein Videointelligenz-Werkzeug. Die Nutzenden können damit Videos für die automatische Analyse, Transkription und den Austausch unter verschiedenen aus der Ferne Zugreifenden zusammentragen.

Ein erfolgreiches soziales Produktionsnetzwerk

Die positiven Erfahrungen demonstrierten, wie ein Rahmen für die soziale Fertigung wie OpIS sowohl digitale als auch menschenzentrierte/soziale Ansätze für offene Innovation effektiv integrieren kann. Dank der Plattform konnten KMU, produzierende Gemeinschaften und Verbrauchende von gemeinsamem Wissen profitieren und dabei neue Erkenntnisse sowie Unterstützung für Fertigungsprozesse gewinnen. In der italienischen Demonstrationsanlage entwickelten die teilnehmenden ein im Internet der Dinge nutzbares Bewässerungssystem für Zimmerpflanzen. „Das Endresultat ist ein offener digitaler Raum mit einer Reihe von innovativen Werkzeugen, die die kreative Zusammenarbeit erleichtern können“, so Sánchez. „Sinn dahinter ist es, die nötigen Betriebskapazitäten und Fähigkeiten für kosteneffektivere und nachhaltigere Produktionslinien von morgen bereitzustellen.“

Rücksichtnahme auf die sich wandelnden Anforderungen der Verbrauchenden

Die Ergebnisse aus dem Projekt iPRODUCE werden voraussichtlich zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und zunehmenden Popularität der offenen Innovation beitragen. „Wir befinden uns an einem Punkt, an dem im Konsumgüterbereich ein sehr hoher Wettbewerbsdruck herrscht“, ergänzt Sánchez. „Ein Erfolgsfaktor liegt darin, inwieweit es Unternehmen gelingt, auf die sich wandelnden Anforderungen der Verbrauchenden einzugehen.“ Eine proaktivere Einbeziehung der Nutzenden und Verbrauchenden bietet eine Möglichkeit dazu.“ Mit Blick nach vorne plant das iPRODUCE-Team, cMDFs als lokale Gemeinschaften für die Fertigung durch offene Innovation weiter zu konsolidieren und die bereits bestehenden Betriebsabläufe dieser Netzwerke zu formalisieren. Im Verlauf der nächsten zwei Jahre wird die Entwicklung der Werkzeuge und der Plattform selbst fortgesetzt, um OpIS noch nutzungsfreundlicher zu machen.

Schlüsselbegriffe

iPRODUCE, digital, Herstellung, Herstellungsunternehmen, produzierende Unternehmen, FabLab, Makerspaces, Demonstrationsanlagen, kollaborative Produktion, Internet der Dinge, cMDF

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