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Integrated Assessment of Atlantic Marine Ecosystems in Space and Time

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Kartierung des Atlantikbeckens verbessert Meeresbewirtschaftung

Forschende aus den Meereswissenschaften verbessern die Datenerfassung und den Informationsaustausch über die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme und die Faktoren des Klimawandels in der Tiefsee und im offenen Meer.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Der Klimawandel schreitet weiter voran und menschliche Aktivitäten dringen bis in die Tiefsee vor. Daher bemühen sich Forschende um die Bereitstellung von Kenntnissen, die eine nachhaltige Bewirtschaftung der Meeresressourcen ermöglichen. Im EU-finanzierten Projekt iAtlantic werden neue Meerestechnologien eingesetzt, innovative Ansätze angewendet und Nachwuchsforschende gefördert, um die Ökosysteme des Atlantiks einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Der Projektkoordinator J. Murray Roberts berichtet: „Der Ozean ist das Herzstück des Lebenserhaltungssystems der Erde. Er hat bereits über 90 % der globalen Erwärmung und 25 % der CO2-Emissionen der Menschheit absorbiert und verändert sich dadurch schneller als je zuvor. Bei iAtlantic haben wir einen einzigartigen koordinierten Ansatz ausgearbeitet, bei dem nicht nur die Wissenschaft im Mittelpunkt steht, sondern auch die gemeinsame Nutzung menschlicher und technischer Kapazitäten.“

Neue Erkenntnisse über das Atlantikbecken

Im Projekt wurden 12 Schlüsselzonen im Atlantik erforscht. Diese Gebiete sind von internationaler Bedeutung für den Naturschutz und wichtig für die blaue Wirtschaft. Im Rahmen von iAtlantic fanden an diesen Standorten und ihrer Umgebung 70 Missionen statt, bei denen Daten aufgezeichnet, Proben gesammelt und Fernversuche auf dem Meeresboden durchgeführt wurden. iAtlantik arbeitet nicht nur mit der Wissenschaft, sondern auch mit der Industrie und Politik zusammen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse zur Unterstützung einer verantwortungsvollen Entscheidungsfindung genutzt werden können. Durch Feld- und Laborexperimenten wurden Kipppunkte in Ökosystemen als Reaktion auf physikalische Veränderungen in der Umwelt ermittelt. Im Rahmen des Projekts wurden neue Erkenntnisse in Bezug auf bestimmte Stressfaktoren gewonnen, darunter Temperaturanstieg, Sauerstoffentzug, Sedimentation und Verunreinigungen durch den Tiefseebergbau. Bei dieser Arbeit wurden verschiedene innovative Verfahren und Technologien eingesetzt. Die Forschenden nahmen Proben von Umwelt-DNS in der Wassersäule, erweiterten die Bildgebung des Meeresbodens durch maschinelles Lernen und zeigten, dass sich die durch den Klimawandel verursachten Verschiebungen in den oberen Ozeansystemen negativ auf die darunterliegenden Ökosysteme auswirken. Durch iAtlantic wurden auch wichtige Datensätze von Interessengruppen aus der Industrie erschlossen, mit denen die Kartierung des Meeresbodens ausgebaut wurde.

Die Zukunft durch iAtlantic-Stipendien planen

Die Arbeit am Projekt iAtlantic erstreckte sich über vier Kontinente, wobei Zusammenarbeit und Informationsaustausch im Mittelpunkt standen. Durch diese Zusammenarbeit haben die Partner eine Blaupause für die kooperative Atlantikforschung erstellt. Nach vier Jahren zählt das Projekt mehr als 50 iAtlantic-Stipendiatinnen und -Stipendiaten aus Ländern rund um den Atlantik. Diese Nachwuchsforschenden bildeten das Rückgrat des Projekts, und ihre Zusammenarbeit lässt auf eine vielversprechende Zukunft für die Meeresforschung schließen. Sie erzielten viele erfolgreiche Ergebnisse in ihrer Forschung. Dazu gehören Beweise für die Tropikalisierung des Südatlantiks, in dem die polwärts gerichtete Bewegung von Warmwasserarten beobachtet wurde. Die Nachwuchsforschenden arbeiteten daran, die toxischen Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf wichtige Kaltwasserkorallen zu ermitteln. Sie haben auch ökologische Zeitreihen erstellt, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die atlantischen Ökosysteme in ein neues Licht rücken. Trotz der pandemiebedingt eingeschränkten Reisemöglichkeiten und persönlichen Treffen konnten die Nachwuchsforschenden digitale Plattformen optimal nutzen. Sie tauschten sich über Online-Veranstaltungen wie Webinare und Arbeitsgruppensitzungen aus und wuchsen zu einer sehr hilfsbereite Gemeinschaft zusammen. Die iAtlantic-Stipendiatin Beatriz Vinha erzählt: „Die generationen- und regionenübergreifende Erfahrung von iAtlantic ist von entscheidender Bedeutung, um eine integrativere und multidimensionale nächste Generation von Tiefseeforschenden auszubilden.“ Ein grundlegendes Ziel von iAtlantic war es, wissenschaftliche Erkenntnisse für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Atlantiks bereitzustellen. Dieses Ziel wurde erreicht, indem das Team sich auf die internationale Wissenschaft, Zusammenarbeit und Kommunikation konzentrierte.

Schlüsselbegriffe

iAtlantic, Ozean, Atlantikbecken, Umwelt, Klimawandel, Meeresbewirtschaftung, offener Ozean, blaue Wirtschaft

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