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Woher kommen Schlaglöcher?

Diese heimtückischen Straßenschäden können bei Menschen in ihren Fahrzeugen – und bei den Fahrzeugen – starke Erschütterungen verursachen. Warum genau bilden sie sich und warum sind manche Straßen stärker als andere betroffen? Unser Experte, Dan Ťok, beantwortet uns diese Fragen.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

„Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Schlaglöcher entstehen können“, sagt Ťok, stellvertretender Geschäftsführer des Unternehmens FUTTEC in Tschechien. „Erstens können in einer neuen Straße, in der sich aufgrund schlechter Vorbereitung unerwünschte Materialien befinden, Defekte entstehen, die zu Schlaglöchern führen“, erklärt er. Dies kommt allerdings selten vor. Die zweite Ursache ist weitaus häufiger: Mit zunehmendem Alter der Straße bilden sich kleine Risse, da sich das Material bei warmem Wetter ausdehnt und bei Kälte wieder zusammenzieht. Wenn sich diese Risse verbinden, können kleine Schlaglöcher entstehen. Straßen, die größeren Temperaturschwankungen – und besonders kalten Wintern – ausgesetzt sind, können einem höheren Verschleiß unterliegen. Die kälteren Gebiete Nord- und Osteuropas sind daher viel anfälliger für Schlaglöcher. Und wenn diese kleinen Schlaglöcher nicht repariert werden, können sie größer werden. Wasser dringt in die kleinen Risse ein und vergrößert sie weiter, wenn es gefriert. „Wenn Autos über diese Schlaglöcher fahren, zerstören sie natürlich zudem die Wände des Schlaglochs mechanisch, wodurch es immer größer wird“, fügt Ťok hinzu. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts RADARR 2 entwickelten Ťok und sein Team eine innovative neue Mikrowellentechnologie, mit der sich Schlaglöcher in Straßen nahtlos schließen lassen. Bei dieser Technologie wird die Bitumenmischung um das Schlagloch herum zunächst erhitzt. Dann wird das Auffüllmaterial mit der gleichen Temperatur hinzugefügt, sodass eine fugenfreie Oberfläche entsteht. „Vor unserer Technologie gab es keine geeignete Technologie, mit der diese kleinen Schlaglöcher effektiv versorgt werden können“, sagt Ťok. Nicht nur die Straßen in Tschechien können mit der neuen Technologie repariert werden: Das Team arbeitet bereits an der Einführung seiner Innovation in anderen europäischen Städten wie Wien. Wäre es denkbar, eine Straße zu bauen, auf der sich nie Schlaglöcher bilden? Das ist laut Ťok unwahrscheinlich. Straßenbaumaterialien müssen stets ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen Qualität und Preis bieten und Asphalt oder Beton sind in naher Zukunft wohl die besten Optionen. „Soweit ich das überblicke, wird es zu meinen Lebzeiten keine großen Veränderungen geben.“ Der Weg bis dahin wird also von Unebenheiten geprägt sein. Hier erfahren Sie mehr über die Forschung von Dan Ťok: Lösung für Europas Schlaglochproblem

Schlüsselbegriffe

RADARR 2, Schlaglöcher, Straße, Mikrowellen, Technologie, Asphalt, Winter