Neues von ECRC: Vorantreiben der Impfstoffforschung und -entwicklung zum Schutz vor künftigen Pandemiebedrohungen
Vom Start im Jahr 2019 bis Anfang 2024 wurde die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) mit Sitz in Norwegen durch ECRC dabei unterstützt, die Entwicklung von Impfstoffen zu beschleunigen, um die Gesundheit und das wirtschaftliche Wohlergehen von Millionen Menschen zu schützen. Die CEPI nutzte aufbauend auf den Erkenntnissen aus der Ebola-Krise 2014-2016 in Westafrika und der COVID-19-Pandemie die ECRC-Finanzmittel zur Weiterentwicklung von Impfstoffen gegen Ebola, Chikungunya und Rifttalfieber. Diese Bemühungen könnten dazu beitragen, künftige Reaktionen auf Ausbrüche nicht nur dieser Krankheiten, sondern auch anderer Viren derselben Virusfamilien zu beschleunigen. Im Jahr 2019 wurde mit EU-Finanzmitteln eine groß angelegte klinische Studie in der Demokratischen Republik Kongo unterstützt. Die Studie wurde vom Gesundheitsministerium und dem Institut National de Recherche Biomédicale geleitet und von der CEPI und anderen Partnern im Bereich der globalen Gesundheit unterstützt, wobei der Ebola-Impfstoff von Janssen Pharmaceutica hergestellt wurde. Dies war Teil der Bemühungen, den Ausbruch der Krankheit 2019 in der Region Nord-Kivu zu bekämpfen. Die CEPI unterstützt nun die weitere Erforschung von Ebola-Impfstoffen und hat vor Kurzem eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die Entwicklung neuer Impfstoffe veröffentlicht, die gegen Ebola und andere tödliche Erreger aus derselben Virusfamilie schützen könnten.
Der Kampf gegen Chikungunya und Rifttalfieber
Die Bemühungen zur Bekämpfung des Rifttalfiebers – einer akuten, potenziell tödlichen hämorrhagischen Viruserkrankung – umfassten Investitionen in die Entwicklung von zwei Humanimpfstoffkandidaten zum Schutz vor dieser Krankheit. Einer der Kandidaten, der von der Universität Wageningen in den Niederlanden entwickelt wurde, war einer der ersten weltweit, der in die klinische Prüfung ging, und kürzlich veröffentlichte erste Ergebnisse der in Belgien durchgeführten Phase-I-Studie sind vielversprechend. Die gewonnenen Daten lieferten das Material aus klinischen Studien für die Durchführung von Phase-I/II-Studien in endemischen Regionen in Ostafrika im Rahmen der nachfolgenden Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission und der CEPI. Dies ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass ein künftiger Impfstoff den am meisten gefährdeten Menschen zugute kommt. Die CEPI erwägt derzeit die Erforschung weiterer vielversprechender Impfstoffe gegen Rifttalfieber. Zu den weiteren Initiativen gehört ein Workshop, der kürzlich in Nairobi, Kenia, stattfand und bei dem 60 Fachleute für Rifttalfieber zusammenkamen, um epidemiologische und modellbezogene Forschungslücken zu erörtern. Die CEPI wirbt nun um Bewerbungen von Forschungsteams, die ihr Fachwissen auf dem Gebiet der Epidemiologie des Rifttalfiebers, der Modellierung und der künstlichen Intelligenz bündeln, um die entscheidenden Fragen zu untersuchen, wann, wo, warum und wie Ausbrüche auftreten und ob Impfstoffstudien tatsächlich möglich sind. Sie konnte dank der Unterstützung durch das Projekt ECRC zudem Millionen in drei Impfstoffkandidaten investieren, darunter der erste zugelassene Chikungunya-Impfstoff des französischen Pharmaunternehmens Valneva, der in den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa für Erwachsene zugelassen ist. Valneva strebt mit Unterstützung der EU und der CEPI nun die Zulassung in Brasilien an. Im Rahmen einer gemeinsamen Zusammenarbeit unterstützen die EU und die CEPI Studien, um den Zugang zu dem Impfstoff in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu erweitern und die Verwendung zugelassener Chikungunya-Impfstoffe für Kinder und Schwangere auszuweiten. Sally Girgis-Hjoberg, Leiterin der Abteilung Ressourcenmobilisierung und Investorenbeziehungen, kommentiert einige der bisherigen Erfolge des Projekts: „Ich bin besonders stolz auf die Rolle, die die CEPI, die Europäische Union und Valneva dabei gespielt haben, den allerersten Chikungunya-Impfstoff bis zur Zulassung voranzubringen... Jetzt konzentrieren wir uns darauf, den Zugang zu dem Impfstoff weltweit auszuweiten, auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen Chikungunya endemisch ist.“
Schlüsselbegriffe
ECRC, Rifttalfieber, Chikungunya, Ebola, Impfstoff, Krankheit, Coalition for Epidemic Preparedness Innovations, CEPI