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ERA-NET Cofund on Blue Bioeconomy - Unlocking the potential of aquatic bioresources

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Das blaue Kreislaufpotenzial für eine grüne Zukunft nutzen

Die Ressourcenverknappung und Abfall sind eine Bedrohung für Ozeane und Gewässer. Für eine nachhaltige Zukunft muss die Aquakultur zur Kreislaufwirtschaft mit biobasierten Produkten und Dienstleistungen werden.

Klimawandel und Umweltzerstörung stellen für Europa und die ganze Welt eine existenzielle Bedrohung dar. Daher soll die EU über den europäischen Grünen Deal(öffnet in neuem Fenster) in eine moderne, ressourcenschonende und wettbewerbsfähige Wirtschaft verwandelt werden. Zu den Hauptzielen gehören Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050, von Ressourcenverbrauch unabhängiges Wirtschaftswachstum und die Gewährleistung, dass alle Personen und Regionen von dem Umstieg profitieren und niemand zurückgelassen wird. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, müssen biologische Ressourcen besser genutzt und die biologische Vielfalt geschützt werden, damit die Ökosysteme resilient und die Lebensmittel nahrhaft sind. Integrierte Wertschöpfungsnetze beruhen auf vernetzten statt linearen Verfahren und können zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen.

Gemeinsame Anstrengungen für eine kreislauforientierte blaue Bioökonomie

Das über BlueBio(öffnet in neuem Fenster) koordinierte Finanzierungsinstrument ist darauf ausgerichtet, die blaue Bioökonomie in Europa voranzubringen. „Für umfassend kreislauforientierte Aquakultur und Fischerei müssen Abfälle und Nebenströme verwertet und innovative nachhaltige Inhaltsstoffe verwendet werden“, betont die BlueBio-Koordinatorin Ingeborg Korme. Seit 2018 wurden über BlueBio 49 Forschungs- und Innovationsprojekte(öffnet in neuem Fenster) mit einer Investitionssumme von insgesamt 43 Mio. EUR finanziert. Das Hauptziel war, innovative Möglichkeiten zu finden, biobasierte Produkte und Dienstleistungen aus Meeresressourcen auf den Markt zu bringen und so neue Wertschöpfungsketten zu schaffen und die Branche nachhaltiger zu gestalten. Aus den BlueBio-finanzierten Projekten sind 49 funktionelle Nahrungsmittel/Inhaltsstoffe hervorgegangen, die auf Meeresorganismen beruhen, sowie mehr als 80 neue Produkte und Dienstleistungen. Mit fast 50 Industriepartnern und mehr als 300 Interessengruppen in den einzelnen Projekten war die Einbindung der Industrie ein zentraler Faktor, um Forschungsideen in marktreife Anwendungen zu verwandeln.

Innovative Technologien und neue Bioressourcen

Einer der vielversprechendsten Bereiche in den BlueBio-finanzierten Projekten war die Nutzung von aquatischen Bioressourcen für innovative Anwendungen. Im MARIKAT-Projekt wurde zum Beispiel die Möglichkeit geprüft, Polysaccharide aus Mikroalgen für die Produktion bioaktiver Verbindungen für Arzneimittel, Lebensmittelanwendungen und biologisch abbaubare Werkstoffe zu verwenden. Über das Plastisea-Projekt wurden hochreine Polysaccharide in biobasierte Folien und Beschichtungen verwandelt, die eine nachhaltige Alternative zu Kunststoffverpackungen darstellen. In den BlueBio-finanzierten Projekten wurde auch an biobasierten Lösungen für Gesundheitsanwendungen von der Wundheilung bis zu Antibiotika gearbeitet. Das Team von AquaHeal3D hat zum Beispiel einen 3D-gedruckten Hydrogelverband zur Wundheilung aus Lachsrogen entwickelt. Im Projekt BIOSHELL wurden funktionalisierte Hydrogele aus Krustentierschalen zur Abwasserreinigung geschaffen. Bei einem ähnlichen Thema hat das BlueCC-Team chitinhaltige Verbindungen von invasiven Krabbenarten extrahiert, die in der Biomedizin und Lebensmittelkonservierung Anwendung finden können. Insgesamt wurde in den Projekten gezeigt, wie mit innovativer Verarbeitung neue Wertschöpfungsketten in der blauen Bioökonomie erschlossen werden können.

Nachhaltige Aquakultur

Einer der Schwerpunkte für BlueBio war die Entwicklung einer nachhaltigen Aquakultur, um die Wiederverwertung von Nährstoffen zu fördern und die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Das AquaTech4Feed-Team hat zum Beispiel innovatives Fischfutter aus alternativen Proteinquellen wie Algen, Wasserlinsen, Insekten und Mikrobiomen formuliert. Auch Tiere am unteren Ende der Nahrungskette wie Seesterne und Würmer wurden als nachhaltige Nahrungs- und Futtermittelquelle erforscht (InEVal, SIDESTREAM). Der Fokus von EuFish_SustainableGrowth lag auf wenig genutzten europäischen Fischarten, um innovative Meeresfrüchteprodukte zu schaffen. Das trägt zu einem abfallfreien Ansatz bei und regt zu verantwortungsvollen und nachhaltigen Fischereipraktiken an. Das BESTBROOD-Team hat genetische Marker und Bioindikatoren bestimmt, um Zuchtverfahren zu optimieren und effiziente Fischzucht zu unterstützen. Neben den einzelnen Projekten wurde über BlueBio auch eine umfassende Datenbank(öffnet in neuem Fenster) mit Informationen zu Forschungsprojekten in Bereichen wie Fischerei, Aquakultur, Verarbeitung von Fisch und Meeresfrüchten sowie mariner Biotechnologie aufgebaut. Diese Datenbank dient als wertvolle Ressource für Interessengruppen, indem der Wissensaustausch erleichtert wird und Lücken und Synergien im Bereich der blauen Bioökonomie aufgezeigt werden.

Schlüsselbegriffe

BlueBio, blaue Bioökonomie, nachhaltige Aquakultur, marine Bioressourcen, Biotechnologie

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