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Sind Sie cool? Fragen Sie einfach die Wissenschaft

In einer Studie wird untersucht, was es bedeutet, eine coole Person zu sein.

Von James Dean bis Taylor Swift: Was ist es, was jemanden cool erscheinen lässt? Ein internationales Forschungsteam hat rund um die Welt in einem Dutzend Ländern die Coolness gemessen, um das herauszufinden. Erforscht wurde außerdem, ob die mit coolen Menschen assoziierten Eigenschaften von Kultur zu Kultur variieren. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Psychology“(öffnet in neuem Fenster) veröffentlicht.

Sind wir uns einig darüber, was Coolsein bedeutet?

Die Forschenden führten im Zeitraum von 2018 bis 2022 Experimente mit fast 6 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Australien, Chile, China, Deutschland, Indien, Mexiko, Nigeria, Südafrika, Südkorea, Spanien, der Türkei und den Vereinigten Staaten durch. Die Befragten mussten jemanden auswählen, den sie für cool, nicht cool, gut oder nicht gut hielten. Anschließend wurden sie darum gebeten, die Persönlichkeit und die Werte dieser Personen zu bewerten. Das Forschungsteam bewertete anhand der Ergebnisse, wie sich coole Leute von uncoolen und guten Menschen unterscheiden. Innerhalb der Studie wurden sechs zentrale Charaktereigenschaften von coolen Menschen ermittelt, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Bildung. Sie sind mächtig, hedonistisch, abenteuerlustig, selbstständig, offen und extravertiert. „Das Überraschendste war, dass sich in allen Ländern die gleichen Merkmale herauskristallisierten“, sagte der führend mitverantwortliche Forscher Todd Pezzuti, außerordentlicher Professor für Marketing an der chilenischen Universidad Adolfo Ibáñez, gegenüber „CNN“(öffnet in neuem Fenster). „Egal, ob in China, Korea, Chile oder den USA: Die Menschen mögen Leute, die Grenzen überschreiten und Veränderungen anstoßen. Ich würde sagen, dass Coolsein wirklich etwas Grundlegenderes darstellt als das eigentliche Etikett der Coolness aussagt.“ Können wir diese coolen Eigenschaften vermitteln? „Wir werden mit diesen Eigenschaften geboren“, erklärte Pezzuti. „Fünf dieser Eigenschaften sind Persönlichkeitsmerkmale, und Persönlichkeitsmerkmale sind meist ziemlich stabil.“

Warum den Coolnessfaktor erforschen?

Jonah Berger, außerordentlicher Professor für Marketing an der Wharton School of Business der University of Pennsylvania, begrüßt die Forschung zu dem Thema, was genau Menschen cool erscheinen lässt. „Während schon lange darüber nachgedacht (und theoretisiert) wird, was Menschen cool macht, gab es bisher nicht viel empirische Forschung zu diesem Thema, daher ist es großartig zu sehen, dass dieser Bereich erkundet wird. ... Angesichts der Tatsache, wie viele Menschen cool sein wollen und wie viel Geld für dieses Ziel ausgegeben wird, ist es sicherlich eine Untersuchung wert.“ Jon Freeman, außerordentlicher Professor für Psychologie an der Columbia University, würde es begrüßen, wenn zukünftige Studien noch mehr in die Tiefe gingen. „Im wirklichen Leben kann Coolness eine positive Eigenschaft sein, aber in bestimmten sozialen Kontexten auch eine negative Konnotation aufweisen. Es könnte sich für zukünftige Arbeiten als wertvoll erweisen, die Unterschiede zwischen gutem und schlechtem Coolsein zu untersuchen, und der Ansatz dieser Studie bietet dafür eine gute Grundlage.“ Er fügte weiter hinzu: „‚Cool‘ ist tief in unserem sozialen Vokabular verwurzelt, weil es als Kurzform für komplexe Schlussfolgerungen dient. Sie signalisiert Status, Zugehörigkeit und Identität auf eine Art und Weise, die zwar unmittelbar ist, aber dennoch stark stereotypisiert. Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Untersuchung von Coolness gerade deshalb wichtig, weil sie zeigt, wie schnelle, schematische Rückschlüsse auf Eigenschaften das Verhalten und die soziale Dynamik beeinflussen, was insbesondere im Zeitalter der sozialen Medien und der Influencer-Kultur gilt.“ Die Ergebnisse zeigen auch, dass „cool“ zwar nicht dasselbe wie „gut“ ist, aber sich einige Eigenschaften dennoch überschneiden. „Um als cool zu gelten, muss jemand in der Regel irgendwie sympathisch oder bewundernswert sein, was ihn mit guten Menschen vergleichbar erscheinen lässt“, erklärte der führend mitverantwortliche Forscher Caleb Warren, außerordentlicher Professor für Marketing an der University of Arizona, in einer Pressemitteilung(öffnet in neuem Fenster). „Coole Menschen verfügen jedoch oft auch über andere Eigenschaften, die nicht unbedingt als ‚gut‘ im moralischen Sinne gelten, sie gelten etwa als vergnügungssüchtig und machthungrig.“

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