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Task Force der Europäischen Kommission zu multimedialen Lernprogrammen

Die Task Force "Multimediale Lernprogramme" wurde auf Veranlassung von Edith Cresson und Martin Bangemann gegründet und nahm ihre Arbeit im März 1995 auf. Wie Kommissionsmitglied Bangemann betonte, muß "angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, der Umwälzungen im gesellschaftlich...

Die Task Force "Multimediale Lernprogramme" wurde auf Veranlassung von Edith Cresson und Martin Bangemann gegründet und nahm ihre Arbeit im März 1995 auf. Wie Kommissionsmitglied Bangemann betonte, muß "angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, der Umwälzungen im gesellschaftlichen Leben und der technologischen Revolution sichergestellt sein, daß die Gemeinschaftsforschung die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen steigert und zu greifbaren, brauchbaren Ergebnissen für den Bürger führt." Darin besteht das Ziel der Task Force, die einen zweifachen Auftrag zu erfüllen hat: - Prüfung der derzeitigen Lage im Bereich der multimedialen Lernsoftware; - Unterstützung der Kommission bei der Erstellung eines Aktionsplans, der auf die Förderung der europäischen Industrie für multimediale Lernsoftware abzielt, wobei die Qualitätsanforderungen der Anwender zu berücksichtigen sind. Von April bis Juni 1995 hat die Task Force Anhörungen veranstaltet und die Stellungnahmen von rund fünfzig Vertretern der Anwender und Hersteller von Lernprogrammen eingeholt. Bei diesen Konsultationen, an die sich in einer zweiten Phase das Treffen vom 13. September anschloß, ließ sich folgendes feststellen: - Qualitativ hochwertige multimediale Lernprogramme sind derzeit in erster Linie auf lokaler Ebene (offline) zugänglich, d.h. über CD-ROM und CD-I. Der Aufschwung der auf Entfernung (online) zugänglichen Programme und Dienste dürfte jedoch dank der höheren Anwenderfreundlichkeit und der voraussichtlichen Senkung der Telekommunikationskosten vor Ende des Jahrhunderts einsetzen. - Die überaus hohen Kosten der Datenübertragung in Europa sind eines der größten Hindernisse für die Entwicklung von Teleprogrammen und -diensten. Die Maßnahmen der Kommission zur Liberalisierung der elekommunikationsdienste können zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten beitragen. - Die Europäische Union spielt dabei eine wesentliche Rolle, nicht nur durch ihre Forschung- und Entwicklungsprogramme wie das Programm Telematikanwendungen, sondern aufgrund sämtlicher Aktionen, die multimediale Lernsoftware betreffen, seien es die Programme für Forschung, Aus- und Weiterbildung (wie Leonardo da Vinci und Socrates) oder die für die Kulturindustrie bestimmten (Media II und künftig INFO 2000). - Multimediale Lernprogramme müssen den pädagogischen Anforderungen des Bildungswesens, von der Vorschule bis zur Universität, sowie der beruflichen Bildung innerhalb und außerhalb des Unternehmens gerecht werden. Ferner "hat die Erziehung den Auftrag der gesellschaftlichen Integration", wie Edith Cresson betonte. "Multimediale Lernprogramme sollten denjenigen eine zweite Chance und eine neue Schule bieten, die ihre erste Chance in der herkömmlichen Schule nicht nutzen konnten. In dieser Schule sollte multimediale Lernsoftware dank ihres spielerischen Charakters und ihrer Interaktivität den Jugendlichen wesentliche, attraktive Möglichkeiten eröffnen. Daher gilt es, die für die Grundschule Verantwortlichen und die Berufsverbände, die sich für die höhere Schule und die berufliche Bildung interessieren, zu sensibilisieren. Ihre Ansicht ist für die Softwarehersteller und die für die Programme Zuständigen nützlich und notwendig. Sie sind es, die entscheiden, ob die Nachfrage ausreicht, um kurzfristig eine umfangreiche europäische Produktion zu entwickeln." Beide Kommissionsmitglieder hoben hervor, daß der Reichtum und die Vielfalt der europäischen Kultur wesentliche Vorteile für eine Industrie darstellen, die auf der Suche nach "Rohstoffen" -den Inhalten - ist. Dank dieser Vorzüge kann sie mit der starken amerikanischen Industrie der audiovisuellen Medien und Software rivalisieren. Die Task Force "Multimediale Lernprogramme" wird bis Ende des Jahres Empfehlungen erstellen, die vor allem eine etwaige Anpassung und bessere Koordinierung der nationalen und europäischen Aktionen betreffen.

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