Parlament berichtet über Grünbuch zur Innovation
Der Ausschuß des Europäischen Parlaments für Forschung, technologische Entwicklung und Energie hat auf seiner Tagung am 7. Mai 1996 in Brüssel einen Bericht über das Grünbuch der Kommission zur Innovation einstimmig gebilligt. Der Ausschuß bringt in seinem Bericht die Ansicht zum Ausdruck, daß der derzeitige Innovationsstand in der Europäischen Union in dem Grünbuch nicht ausreichend analysiert wird und daß zwischen den unterschiedlichen Zielen, die für die Förderung von Wettbewerb und Zusammenarbeit bei FTE erforderlich sind, nicht genügend unterschieden wird. Ferner sei ein Mangel an Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Forschungspolitiken der EU und der Mitgliedstaaten zu beobachten. Der Ausschuß fordert die Europäische Union dazu auf, sich in verstärktem Maße für die Verbreitung des technischen Know-hows innerhalb ihrer Grenzen zu engagieren. Was die FTE-Programme der Gemeinschaft betrifft, so fordert der Ausschuß nicht nur eine größere Unterstützung des INNOVATION-Programms und des Programms für die Ausbildung und Mobilität von Forschern (TMR), sondern auch eine größere Kooperation zwischen diesen und anderen FTE-Programmen und den für Forschung/Industrie zuständigen Task Forces. Dem Bericht zufolge müssen konkrete Pläne für die Verbreitung und Nutzung der Forschungsergebnisse ein integraler Bestandteil eines jeden FTE-Programms der Gemeinschaft sein. Der Ausschuß bedauert, daß die Task Forces und deren Interessengebiete von der Kommission intern und mit wenig Transparenz ausgewählt wurden und daß es ihnen bisher nicht gelungen ist, die Koordination zwischen den nationalen und gemeinschaftlichen Forschungspolitiken zu verbessern. Der Ausschuß fordert die Kommission dazu auf, eine Task Force einzurichten, die eine den FTE-Programmen gemeinsame Methode zur Förderung der Verbreitung und Nutzung der Ergebnisse von FTE-Projekten ausarbeitet, wie dies in dem Zwischenbericht des VALUE II-Programms empfohlen wurde. Die Forschungspolitik der Gemeinschaft sollte sich auf interdisziplinäre, anwenderorientierte und vernetzte Forschungsaktivitäten konzentrieren. Die Netze sollten Partner aus allen Stadien der Wertkette umfassen und industrielle Forschungsorganisationen und -unternehmen sowie akademische und andere nichtindustrielle Forschungsinstitutionen einbeziehen. Der Ausschuß empfiehlt ferner, daß den unterschiedlichen Bedürfnissen der KMU beim FTE-Prozeß, vor allem was den Zugang zur Finanzierung betrifft, größere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Schließlich würdigt der Ausschuß die Bedeutung von Innovation in bezug auf soziale und bildungsrelevante Aspekte. Der Bericht des Ausschusses dürfte Anfang Juni vom gesamten Parlament gebilligt werden und wird dann der Kommission vorgelegt.