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Erster Jahresbericht des Forums Informationsgesellschaft stellt die Menschen an erste Stelle

In seinem ersten Jahresbericht hat das Forum Informationsgesellschaft seine wichtigsten Schlußfolgerungen in die Form von 12 Vorschlägen gekleidet, die soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Fragen betreffen. Das aus 128 Mitgliedern bestehende Gremium wurde 1995 v...

In seinem ersten Jahresbericht hat das Forum Informationsgesellschaft seine wichtigsten Schlußfolgerungen in die Form von 12 Vorschlägen gekleidet, die soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Fragen betreffen. Das aus 128 Mitgliedern bestehende Gremium wurde 1995 von der Kommission eingesetzt, um als neue und kompetente Quelle für Überlegungen, Diskussion und Ratschläge über die zahlreichen Fragen zu dienen, die die schnelle Ausbreitung neuer digitaler Technologien aufwerfen. Die Mitglieder des Forums setzen sich zusammen aus Nutzern der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien aus dem industriellen, wirtschaftlichen und dem Verbraucherbereich; aus Vertretern gesellschaftlicher Gruppen, wie Gewerkschaften, Arbeitgeberorganisationen und Jugendorganisationen, aus der Welt der Verlage, Sender, Softwareproduzenten und Informationsdienste; aus Telekommunikations- und anderen Netzwerkbetreibern und den europäischen Institutionen. Die Vorschläge unterstreichen, daß die Informationsgesellschaft eine Gesellschaft des lebenslangen Lernens werden muß, daß neue Technologien schließlich mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten werden, daß Telearbeit in Zukunft eine Beschäftigungsform für Millionen von Menschen sein wird, daß niemand von der Informationsgesellschaft ausgeschlossen werden darf und daß individuelle Freiheiten gegen die Gefahren einer "Überwachungsgesellschaft" geschützt werden müssen. Die wichtigste Schlußfolgerung des Berichts ist, daß die Informationsgesellschaft von den Menschen ausgehen muß und daß für einen erfolgreichen Übergang in die Informationsgesellschaft Menschen wichtiger als Märkte sind. Wenn ihre Bedürfnisse als Bürger, Kunden und menschliche Wesen in Betracht gezogen werden, wird gleichzeitig Europas wirtschaftliche Entwicklung gestärkt und für größeren Wohlstand und bessere Lebensqualität gesorgt. Nach Ansicht des Forums beinhaltet dies: - den Menschen das nötige Wissen zu geben, um die neuen Informationsmöglichkeiten und -anwendungen nutzen zu können; - den Aufbau einer Gesellschaft des lebenslangen Lernens; - die Menschen frühzeitig in die Entwicklung neuer Anwendungen und Dienste einzubinden, damit diese so konstruiert werden, daß sie im täglichen Leben nutzbar sind; - neue Technologien dazu zu nutzen, die Menschen in Entscheidungsprozesse einzubinden und sie in die Lage zu versetzen, näher zu verfolgen, was Regierungen tun, und den Pluralismus und offenen Zugang zu Informationen zu sichern. Nach vertieften Analysen und Diskussionen in sechs Arbeitsgruppen (deren Einzelberichte als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht werden) kamen die Mitglieder des Forums zu dem Schluß, daß weder unsere Menschen noch unsere Institutionen, noch die meisten unserer Unternehmen wirklich auf die neuen Technologien vorbereitet sind. Solange dieser Zustand mangelnder Vorbereitung andauert, wird Europas Fähigkeit, größtmöglichen Gewinn aus den neuen Technologien hinsichtlich Wirtschaftswachstum, Beschäftigungszuwachs und besserer Lebensqualität zu ziehen, ernsthaft beeinträchtigt sein. Nach Ansicht des Forums liegt der Schlüssel für einen erfolgreichen Übergang in: - einer Stärkung der öffentlichen Aufmerksamkeit für die Informationsrevolution; - der Sicherstellung, daß neue Technologien zu dauerhafter Entwicklung beitragen; - einer besseren Ausbildung für ihre Nutzung; - einem offenen Zugang für alle zu grundlegenden Online-Diensten wie Informationen für die Öffentlichkeit, Bildung und Gesundheit; - einer stärkeren Bereitschaft der Regierungen und Verwaltungen auf allen Ebenen. Martin Bangemann, Kommissar für Industrie, begrüßte den Bericht, der seiner Meinung nach demonstriert, daß der volle wirtschaftliche Gewinn aus der Informationsgesellschaft nicht gezogen werden kann, ohne daß die Menschen mehr in den Übergangsprozeß eingebunden werden. Bangemann kündigte an, daß die Kommission in den nächsten Wochen ein Grünbuch über die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte, sowie Mitteilungen über andere mit der Informationgesellschaft verbundene Fragen vorlegen wird. Dazu gehören die Auswirkungen der Informationsgesellschaft auf verschiedene europäische Politikfelder, auf die Industrie, den Dienstleistungssektor und das tägliche Leben der Bürger sowie Fragen der Normung in der Informationsgesellschaft.

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