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Kommissarin Cresson umreißt Ideen für das Fünfte Rahmenprogramm

In einer am 16. Oktober 1996 an der Universität Bonn (Deutschland) gehaltenen Rede stellte Frau Edith Cresson, die für Forschung, allgemeine und berufliche Bildung und Jugend verantwortliche Komissarin, die Hauptpunkte der Kommissionspläne für das Fünfte FTE-Rahmenprogramm vor...

In einer am 16. Oktober 1996 an der Universität Bonn (Deutschland) gehaltenen Rede stellte Frau Edith Cresson, die für Forschung, allgemeine und berufliche Bildung und Jugend verantwortliche Komissarin, die Hauptpunkte der Kommissionspläne für das Fünfte FTE-Rahmenprogramm vor. In ihren Ausführungen über den Kontext des Operationsbereichs des Fünften Rahmenprogramms am Anfang des 21. Jahrhunderts wies Frau Cresson darauf hin, daß die Gesellschaft in zunehmenderem Maße auf Wissen und Information beruhe, als auf Produktionsgüter. Mit der wachsenden Konkurrenz für Europa aus den USA und Japan, den pazifischen Schwellenländern und, in Zukunft, aus Ländern mit starkem technologischem Potential wie Indien, China oder Brasilien, muß sich die Forschung auf die verstärkte europäische Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren. Sie betonte, daß die Forschung vor allen Dingen auf die gesellschaftlichen Erfordernisse reagieren müsse. Frau Cresson erinnerte an die Erfolge des vorangegangenen Rahmenprogramms und merkte an, daß die Einführung der Task Forces mit dem Ziel der Konzentration europäischer Forschungsbemühungen auf spezifische Bereiche eine wichtige Entwicklung während des Vierten Rahmenprogramms darstellte. Sie meinte, daß diese sehr erfolgreich waren und ein Kennzeichen des Fünften Rahmenprogramms sein sollten. Sie nahm allerdings zur Kenntnis, daß viele eine weitere Verbreitung der Forschungsprogramme bevorzugten. Die Kommissarin skizzierte dem Auditorium die im Diskussionsdokument "Die Zukunft erfinden" enthaltenen Prioritätsthemen: - Freisetzung der Ressourcen der lebenden Welt und des Ökosystems; - Schaffung einer benutzerfreundlichen Informationsgesellschaft; - Förderung eines wettbewerbsfähigen stetigen Wachstums. Drei horizontale Aktionen würden diese drei Themen untermauern: - Verbesserung des Humanpotentials; - Innovation und Beteiligung der KMUs; - Bestätigung der internationalen Rolle europäischer Forschung. Frau Cresson zufolge hätte das Fünfte Rahmenprogramm eine Anzahl von Verbesserungen gegenüber dem vorherigen Programm. Die Programme hätten ein flexibleres und besseres Management. Es würde eine größere Vielseitigkeit der Gemeinschaftsunterstützung eingeführt, während die Möglichkeit der Verzögerung der Entscheidungsprozesse durch Vertreter der Mitgliedstaaten reduziert würde. Frau Cresson sagte, daß eine Reihe von Fragen bereits in Erwiderung auf "Die Zukunft erfinden" gestellt wurden. Erstens ist die Konzentration der Forschungsbemühungen auf die Bedürfnisse der Bürger der wissenschaftlichen Exzellenz nicht abträglich. Zweitens, sagte sie, sollten die Task Forces weitergeführt werden, da sie ein wertvolles Instrument bei der Intensivierung der Kontakte zwischen den Kommissionsdiensten, der Wissenschaftsgemeinde und der Industrie sind. Die Forschungspolitik sollte stärker mit regionalen und Kohäsionspolitiken verbunden sein, obwohl dies nicht auf Kosten wissenschaftlicher Exzellenz erreicht werden sollte. Eine andere Frage betraf den Stellenwert sozioökonomischer Forschung als Teil des Fünften Rahmenprogramms. Laut Frau Cresson ist deren Wert zweifacher Art: Die Forschung in diesem Bereich kann entweder autonom sein oder zum Verständnis der Arbeit und Erfordernisse in anderen Bereichen des Rahmenprogramms beitragen. Als ein Beispiel führte sie die Arbeit an, die bei der Untersuchung der Bedingungen für die am Programm teilnehmenden KMUs geleistet wurde und wies darauf hin, daß dies für die Sicherstellung der erhöhten Teilnahme der KMUs unerläßlich ist. Die Kommissarin beendete ihre Ausführungen mit einem Abriß des Zeitplans für die Entwicklung des Fünften Rahmenprogramms. Ein ausführlicheres Diskussionspapier würde in den kommenden Monaten von der Kommision veröffentlicht. Obwohl dieses eingehender als "Die Zukunft erfinden" ist, sei es offen genug, die Diskussion anzuregen. Der formelle Vorschlag würde der Kommission Anfang 1997 vorgelegt und die Verabschiedung voraussichtlich Anfang 1998 stattfinden.

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