Extremophile-Zellfabriken erweitern Forschung in der Biotechnologie
Extremophiles sind die Organismen mit der Fähigkeit, in widrigen Umgebungen zu gedeihen, beispielsweise unter hohen Temperaturen, bei hohem Salzgehalt, in sauren oder alkalischen Milieus. Ihre Enzyme und Stoffwechselprozesse sind deshalb stabil genug, um hohe Reaktionsraten und eine erweiterte Produktgestaltung zuzulassen, weshalb sie für die Biotechnologie von enormem Wert sind. Diese Eigenschaften überwinden die Grenzen der aktuellen Betriebsverfahren, und verbesserte Durchsatzraten sowie die niedrigere Viskosität bei der Produktion machen die Enzyme für die Biotechnolgieforschung attraktiv. Die Nutzung der extremophilen Organismen und ihrer zellulären Komponenten stellt daher eine echte Innovation in der Biotechnologie dar, und ihre Anwendung wird die Kluft zwischen chemischen und biologischen Prozessen überbrücken. Die Erforschung der der Proteinstabilität zugrundeliegenden Hauptmechanismen erleichtert die Herstellung anwendungsspezifischer und wärmebeständiger Enzyme für den Einsatz in den gewerblichen Industriezweigen. Fortschritte wurden beispielsweise bereits bei der gewerblichen Fermentation als auch bei den für Extremophile geeigneten Technologien der Genmanipulation erzielt. Es wird erwartet, dass Extremophile und ihre Zellbestandteile eine bedeutende Rolle bei zukünftigen Fortschritten in der Biotechnologie spielen werden.