Video Navigator automatisiert Video-Archivierung und -Retrieval
Ein großer Teil der Rundfunk- und Multimedia-Inhalte beruht auf archiviertem Film- und Videomaterial. Die Suche nach der passenden Videosequenz ist nicht nur schwierig und zeitaufwendig, sondern auch in besonderem Maße von der Archivierung des Materials abhängig. Das Projekt VICAR (Video Indexing, Classification, Annotation and Retrieval) entwickelte ein Software-Tool, den Video Navigator, das die derzeit manuell ausgeführte Arbeit der Kennzeichnung teilweise automatisiert. Jede einzelne Einstellung des Videos wird analysiert und repräsentative Rahmen werden einem zusammengesetzten Index mit Informationen über Farbe, Helligkeit, Kamerabewegung usw. zugeordnet. Überdies werden die Rahmen in benutzerspezifische Kategorien eingeordnet, wie etwa VIP, Einstellungen und Objekte. Der Anwender behält vollständig die Kontrolle über den Prozess und kann jederzeit eine Kennzeichnung ändern oder vervollständigen. Das archivierte Material kann über textbasierte Abfragen oder nach einem visuellen Beispiel durchsucht werden, wobei entweder statische oder sich bewegende Bilder verwendet werden können. Das Musterbild wird dann indexiert und klassifiziert, und das Archiv wird auf Einstellungen mit übereinstimmenden Merkmalen durchsucht. Die Ergebnisse werden dann auf dem Bildschirm angezeigt und sind leicht für eine neue Montage oder sogar für eine erweiterte Suche verfügbar. Dieses neuartige Indexierungskonzept erleichtert die Lokalisierung und das Retrieval von Videos. Die Video Navigator-Software wurde hauptsächlich zur Verbesserung des Automatisierungsgrads auf dem professionellen Videoarchivmarkt entwickelt und bietet ein umfassendes Set an Videoindexierungs- und Suchwerkzeugen. Seine Anwendung ist jedoch nicht auf umfangreiche Archive beschränkt. Es kann auch zur Organisation kleinerer Archive oder sogar von Einzelpersonen, die ihre eigenen Videofilme ordnen wollen, genutzt werden. Nützliche Links: http://www.nb.no/fiat/2000-01/vicar2000.html