Verbesserte Systeme für die Verabreichung von Medikamenten
Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Polymeren mit verbesserten Eigenschaften bezüglich der polymergestützten Synthese und Abgabe von Wirkstoffen in wässerige oder organische Medien. Polymere sind langkettige Verbindungen aus sich wiederholenden Einheiten oder Monomeren. Die Eigenschaften von Polymeren sind direkt mit den Eigenschaften des Monomers verknüpft, aus dem die Polymere bestehen. Die neuen Polymere basieren nun auf Styrolmonomereinheiten, die so modifiziert wurden, dass sie auf ihrer Oberfläche Vinyl- oder Phenol-Funktionsgruppen aufweisen. Diese werden anschließend copolymerisiert, wobei ein Polymer mit einer tentakelartigen Struktur entsteht. Die Tentakelstruktur dieser Polymere dient als Plattform für die weitere Synthese. Sie lassen sich mit unterschiedlichen Linkern koppeln und erhalten auf diese Weise eine Vielzahl unterschiedlicher Eigenschaften. Polymere dieser Art - beispielsweise das PEGA-Harz - sind bereits kommerziell verfügbar. Hierbei handelt es sich um ein Polymer, das aus Polyamid- und Polyethylenglykoleinheiten besteht und als solches in Kombination mit verschiedenen Lösungsmitteln verwendet werden kann. Derzeit werden Abwandlungen dieses Harzes hergestellt und darauf untersucht, welche von ihnen in der Lage sind, mit noch mehr Linkern zu reagieren. Diese neuen Formen sind noch nicht auf dem Markt, und es werden Kooperationspartner für die Erprobung und die erste Bewertung dieser Produkte gesucht. Diese polymergestützte Synthese kann zu eine ganz neuen Generation von infektions- und krebshemmenden Substanzen mit kombinierten Funktionen führen, die mit herkömmlichen Methoden der Chemie nur schwierig zu realisieren sind.