Neueste Lernsoftware-Entwicklungen
Von Anfang an war die Unterhaltung eine der Hauptanwendungen der Computertechnologie. Die ersten Videospiele kamen zu Anfang der siebziger Jahre auf den Markt: Sie basierten auf simplen, zweidimensionalen Grafiken und boten ihren Benutzern nicht gerade beeindruckende Interaktionsmöglichkeiten. Doch mit dem Voranschreiten der Technologie wurden auch die Videospiele immer weiter verfeinert, und dreidimensionale Grafiken sind heute Standard bei den meisten Videospielen. Mit dem Internet entstand zudem ein neues Forum, das auch die Interaktion mehrerer Spielteilnehmer gestattet. Eine Gruppe von Software-Entwicklern in Europa ist derzeit auf der Suche nach Möglichkeiten, mit denen sich die Popularität von Videospielen zu Unterrichtszwecken ausnutzen lässt. Im Rahmen eines zum Teil von der Europäischen Kommission finanzierten Forschungsprojekts wurden zwei wichtige Tools entwickelt. Der API-Server "Renaissance" verwaltet die benutzerbezogenen Funktionen von Videospielen innerhalb der Internet-Betriebsumgebung und kann beispielsweise zur Festlegung von Benutzerprivilegien verwendet werden. Unter dem Aspekt der Erweiterungsfähigkeit wurde er so konzipiert, dass er sich problemlos mit anderen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz koppeln lässt. Parallel dazu verwaltet die Renaissance-CyberSocket-API die komplexen Interaktionen zwischen mehreren Benutzern. Diese API koordiniert den Austausch von Informationen unterschiedlicher Art zwischen den Spielteilnehmern, also beispielsweise von Multimedia-Dateien, Chat-Mitteilungen oder Spielerdaten. Zugleich gewährleistet sie immer dann, wenn mehrere Spieler an einer Szene beteiligt sind, dass alle Aktivitäten berücksichtigt, synchronisiert und jedem Spielteilnehmer in Echtzeit vermittelt werden. Diese Innovationen bilden den neuesten Stand der Technik bei den Internet-basierten Multiuser-Videospielen. Die Pilotanwendung für den Renaissance-API-Server und die CyberSocket-API war ein Lernspiel in Form eines typischen italienischen Herrscherhofes der Renaissancezeit. Der Anwendungsbereich für diese Tools ist enorm und erstreckt sich auch auf andere Arten von Lernsoftware sowie auf traditionelle Videospiele, die der reinen Unterhaltung dienen. Die Entwickler des Tools haben die Urheberrechte für ihr Produkt beantragt und sind auf der Suche nach Lizenzvereinbarungen mit Großdistributoren.