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Inhalt archiviert am 2024-05-14
Development of guidelines for the design of concrete structures, reinforced, prestressed or strengthened with advanced composites

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Erdbebensichere Bewehrungen für die Bauindustrie

Bei den gegenwärtig verwendeten Bewehrungen für Spannbetonplatten gibt es immer wieder Probleme mit den beiden obersten Bewehrungslagen, und zwar im Hinblick auf die Verankerung mit der Schubbewehrung. Der ebenso einfache wie innovative Aufbau einer neuen Alternative löst diese Probleme: Hier werden Stahlbänder mit ausgestanzten Löchern verwendet, was die Verankerungsmöglichkeiten deutlich verbessert.

In der Bauindustrie ist schon seit vielen Jahren bekannt, dass industriell vorgefertigte Betonplatten eine wirtschaftlichere Lösung für den Bau von mehrstöckigen Gebäuden sind. Die so produzierten Betonplatten weisen allerdings auch eine Reihe von Nachteilen auf, die sich in Form von Mehrkosten und/oder Sicherheitsrisiken bemerkbar machen können. Jetzt wurden diese Probleme jedoch von einem der größten Beton-Forschungszentren in Großbritannien gelöst, und zwar durch eine revolutionäre Bewehrung, die weder Einbußen bei der Sicherheit noch höhere Kosten verursacht. Das Centre for Cement and Concrete (CCC) an der Universität Sheffield ist spezialisiert auf die kritischsten Aspekte rund um den Betonbau, von der Beständigkeit über das strukturelle Verhalten und die erdbebensichere Konstruktion bis hin zu Spannungs- und Verformungsanalysen nach der Finite-Elemente-Methode (FEM). Beim CCC hat man mehrere Jahre Arbeit in die Entwicklung von Betonbewehrungen investiert, die einen der größten Nachteile von Betonplatte eliminieren sollte. Und man fand eine Lösung: Shearband. Für das Produkt waren nicht nur aktuelle Trends und Schwächen zu berücksichtigen, sondern es musste auch zusammen mit anderen Systemen verwendbar sein. Betonplatten-Bewehrungen gliedern sich vier prinzipielle Kategorien, nämlich die Stahlquerschnitt-Stützenkopfbewehrung, die Schrägbewehrung, die Bügelbewehrung und die Bewehrung mit Dübelleisten. Im Vergleich zu den anderen vier Verfahren ist Shearband weitaus kostengünstiger und löst durch seinen simplen Aufbau und die einfache Installation auf effektive Weise die Probleme der Durchstanzbewehrung. Daneben erhöht Shearband nicht die Biegefähigkeit der Betonplatten, was zu Sprödbrüchen führen kann, und dieser Umstand allein bedeutet, dass jetzt dünnere Betonplatten hergestellt werden können. Das CCC hat sich Shearband patentieren lassen und bereits Lizenzen in Großbritannien, Irland, den USA und Kanada erhalten. Um die bislang gefundenen Systemergebnisse zu verifizieren, wird sich das CCC künftig mit der Forschung und Entwicklung im Hinblick auf den Einsatz von Shearband in Erdbebenregionen beschäftigen. Eine Unterlizenz für Shearband wurde außerdem der Firma Abcot Inc. erteilt, die nach der Erprobung in Kalifornien kürzlich die Zulassung der International Conference of Building Officials erhalten hat.

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