Interaktives Fernsehen: Ein Traum wird wahr
Unter Einsatz der gesamten notwendigen Ausrüstung und Technologie konzentrierte sich der ORF zunächst auf Breitband-via-IP-Dienste zur Schaffung eines Service-Portals mit der Bezeichnung tv.jet2web.tv. Dieses Portal bietet nicht nur Video-on-Demand-Programme in 360-k-Qualität, sondern auch Archivoptionen und zusätzliche interaktive Textinhalte für alle österreichischen Empfänger von Digitalprogrammen. Darüber hinaus beschäftigte sich der ORF mit dem Thema Breitband-via-TV zur Optimierung der Produktion und Verbreitung intelligenter Multimedia- und Breitband-Inhalte. Konkret beteiligte sich der ORF an Authoring und Produktion von Content-Material für die Technologien iTV (interaktives Fernsehen) und MHP (Multimedia Home Platform). Außerdem spezifizierte der Sender die Funktionalitäten des Authoring-Tools SMARTCAST, bei dem es sich um die integrierte Multimedia-Produktionslinie handelt. Durch den Einsatz von SMARTCAST war der ORF zudem in der Lage, drei innovative interaktive Content-Formate zu entwickeln. In einer Produktion im ersten dieser Formate geht es um eine schwere Überschwemmung, von der Österreich vor einiger Zeit heimgesucht wurde. Sie wird in der Fernseh-Nachrichtensendung "Zeit im Bild" angeboten, die drei Mal am Tag ausgestrahlt wird. Dabei können die Zuschauer weiterführende Text- oder Bildinformationen zum Wetter und zum Klima abrufen oder auch an bestimmten Umfragen zu politischen Themen teilnehmen. Das zweite interaktive Content-Format bezieht sich auf den Opernball und wird in der Nachrichten-Show "Seitenblicke" ausgestrahlt, in der Neuigkeiten und Klatsch aus dem gesellschaftlichen Leben präsentiert werden. Es ist mit normalen TV-Informationen synchronisiert und bietet zusätzliche, erweiterte Textinformationen sowie einen interaktiven Umfrage- und Wissensbereich für interessierte Zuschauer. Auf der Basis der TV-Kinder-Gameshow "Eins, Zwei oder Drei" werden mit dem dritten interaktiven Prototypen Textinhalte und Spielregeln zur Verfügung gestellt, die erscheinen, sobald der Zuschauer mit der Maus klickt oder eine Taste drückt. Alle drei interaktiven iTV-Prototypen wurden auf der Basis des Kompressionsstandards MPEG-4-geschaffen und können entweder über IP per Internet transportiert oder digital ausgestrahlt und mit Set-Top-Boxen empfangen werden. In Zukunft könnten dieselben Formate auch über geeignete Set-Top-Boxen angeboten werden, in denen die gerade aufkommende MHP-Technologie angewandt wird. So könnte eine Content-Umgebung entstehen, die hohe Interoperabilität mit erweiterter Interaktivität in den Rundfunkdiensten verbindet.