Management der Kernreaktor-Sicherheit
Im Kern von Atomreaktorbehältern werden extrem hohe Temperaturen erreicht. Diesen Prozess unter Kontrolle zu behalten, ist von größter Bedeutung für die Vermeidung von Störfällen, zu denen es durch Überhitzung oder Oxidation des Kernmaterials oder durch Schmelzvorgänge und Verlagerung von geschmolzenem Material kommen kann. Eine Kernschmelze ist durch zwei Phasen gekennzeichnet. In der ersten Phase tritt eine Beschädigung zwischen dem Erstbrennstoff und den Steuerstäben ein, die mit dem Schmelzen und Verlagern von metallischem Material verbunden ist. Daran schließen sich das Schmelzen von keramischem Material, ein Verlust der Kerngeometrie und das Verlagerung von geschmolzenem Material an. Dem komplexen Gemisch aus teilweise geschmolzenen Materialien, die mit der internen Struktur des Reaktors, der Betonhülle oder dem Reaktor-Containment in Wechselwirkung treten können, hat man den Namen "Corium" gegeben. Bei Eurocore hat man die Stabilisierung und Rückgewinnung dieses Materials eingehend untersucht und dabei insbesondere fünf verschiedene Konzepte zur Kernstabilisierung berücksichtigt: Zurückhalten des Materials im Behälter mit externer Kühlung, Kern-Beton-Wechselwirkung mit Kühlung im oberen Bereich, Ausbreitung aus dem Behälter mit Flutung des oberen Bereichs, Wassereinspritzung durch Flutung des unteren Bereichs und das Schmelztiegel-Konzept mit Opfermaterial. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehörte die Erkenntnis, dass noch detailliertere Szenarien für die späten Vorgänge während eines Störfalls benötigt werden. Die Studie machte auf effektive Weise verschiedene Simulationskriterien und Bereiche für diese Szenarien deutlich und ist deshalb ein zusätzlicher Beitrag zur Verbesserung des Störfallmanagements.