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Development of advanced tools for the production of artworks using marble powder (INDUSTRIAL WASTES)

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Simulation von Marmorkunst

Es wurde ein neues Verfahren zur Nachbildung von Artefakten aus Marmorstaub entwickelt. Dieses gilt als ein zuverlässiges Instrument zur Nachbildung antiker Skulpturen für Museen und nutzt darüber hinaus auf effiziente Weise Marmorstaub, der sonst zu den Abfallprodukten zählen würde.

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Bisher häuften sich beim Schneiden von Marmor anfallende Staubmengen und Splitter in Steinbrüchen und fanden nur im Straßenbau sowie im Bauwesen Anwendung. Nun kann dieses Abfallprodukt jedoch auch für künstleriche Zwecken genutzt werden, indem man Mess- und Schichtungsverfahren auf Grundlage von Laserabtastung, digitaler Photogrammetrie sowie dreidimensionalem Druck kombiniert und so beispielsweise eine dreidimensionale Kopie eines Museumsausstellungsstücks anfertigt, die dem Original sowohl in Funktion als auch in Form in nichts nachsteht. Dieser Prozess hört sich allerdings einfacher an als er tatsächlich ist, da antiker Marmor bei der Bearbeitung leicht verschmutzt oder beschädigt werden kann. Deshalb muss das Verfahren berührungslos durchgeführt werden und die Technik muss einfach zu befördern sein. Um dies zu erreichen, projizieren zwei digitale Kameras aus verschiedenen Winkeln gemeinsam ein Koordinatensystem aus zahlreichen Referenzpunkten auf das Objekt. Ein 3D-Drucker verteilt dünne Marmorstaub-Schichten auf einer Grundplatte. Durch einen Applikatorkopf, der sich anhand der Computerdaten über jede einzelne Schicht bewegt und ein flüssiges Bindemittel aufträgt, wird dann ein digitalisiertes Objekt in einen räumlichen Gegenstand umgewandelt. Der Staub wird mit dem Bindemittel durchsetzt und von einer Heizlampe gehärtet. Eines der ersten Teststücke vom Kopf der antiken griechischen Göttin Hygeia zeigte, dass das fertige Produkt sowohl hart als auch bruchsicher war und sich wie Stein anfühlte. Darüber hinaus hatten Temperaturänderungen, Feuchtigkeit und ultraviolettes Licht scheinbar keine sichtbaren Auswirkungen auf das Material. Für Museen ist dieses neue Verfahren deshalb sehr viel versprechend, da diese nun Repliken verkaufen können, die Stein weitaus ähnlicher sind als die herkömmlichen aus Harz hergestellten Nachbildungen. Außerdem können Museen dieses Verfahren für größere Gegenstände wie Friese nutzen. Die jeweiligen Originale können dann im Inneren der Gebäude aufbewahrt und so vor gefährlichen Schadstoffen geschützt werden. Das Anwendungspotezial könnte sich darüber hinaus auf Gebäudeteile, Marmorfliesen oder auf Aspekte der Architektur von Wohnhäusern ausdehnen.

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