Qualitativ bessere Musikaufnahmen
Musikinstrumente haben sehr komplexe Klangstrahlungsmuster. Die Richtcharakteristik einer Trompete zum Beispiel variiert in Abhängigkeit von den gespielten Noten, von der erzeugten Lautstärke und sogar vom jeweiligen Spieler. Im Rahmen des DOREMI-Projektes wurde die Klangstrahlung vieler verschiedener Musikinstrumente, einschließlich Trompete, Klarinette und Waldhorn, sehr genau gemessen. Auf Grundlage dieser Messergebnisse wurde im Rahmen dieses Projektes eine neue Methode zur Simulation räumlicher Klangeigenschaften und ihrer zeitlichen Veränderung entwickelt. Dieses Verfahren nutzt Mehrkanalaufnahmen und virtuelle Quellen. Es hat sich erwiesen, dass die Richtcharakteristik von Musikinstrumenten für die Simulation akustischer Bedingungen eines Raumes von Bedeutung ist. Die im Rahmen des DOREMI-Projektes entwickelten und durchgeführten Hörtests haben gezeigt, dass Änderungen der Richtrepräsentanz eines Musikinstruments die wahrgenommenen Klänge ein einem Raum, wie z.B. Lautstärke und Echo, beeinflussen. Dieses neue Verfahren kann auch für die Verbesserung der Klangqualität bei Musikaufnahmen verwendet werden. Wenn die Quellaufnahmen nicht in einem reflexionsarmen Raum gemacht werden können, ermöglicht es die Verwendung von nicht reflexionsarmen Aufnahmen als Quelle für die Simulation akustischer Wirkung in verschiedenen Räumen. Außerdem kann das System zur Klangverbesserung von Musikinstrumenten bei kommerziellen Aufnahmen oder für jede andere Art der Klangaufnahme angewandt werden. Ferner können Mehrkanalaufnahmen genutzt werden, um Stereoaufnahmen abzumischen. Das Aufnahmeverfahren kann für virtuelle Realitätssysteme und Mehrkanal-Audio-Reproduktionssysteme sowie für Aufnahmen von Musikensembles, beweglichen Klangquellen und am Computer erzeugter Musik eingesetzt werden. Auf Grundlage der Ergebnisse des DOREMI-Projektes können neue Produkte für Toningenieure, Forschungslabors, Bildungs-, Kunst- und Regierungseinrichtungen sowie Architekten entwickelt werden.