Simulationssoftware widmet sich Hochfrequenzwirkungen
In der Mikrochipindustrie strebt man ständig nach einer höheren Taktrate, denn diese hat einen direkten Einfluss auf die Leistung. Chiphersteller gehen mit sehr hohen Integrationsdichten (VLSI - Very Large-Scale Integration) an ihre Grenzen und benötigen daher verbesserte Tools, um die Reaktion der Komponenten auf höhere Frequenzen zu simulieren. Bei hohen Frequenzen werden durch Schwankungen im elektromagnetischen Feld so genannte Hochfrequenzwirkungen erzeugt. Dazu gehören unter anderem der Skineffekt, der Proximityeffekt und die Substratkopplung. Alle Wirkungen führen zu Streuung und Verlust. Das belgische Unternehmen MAGWEL, das sich auf Silizium-Simulationsverfahren spezialisiert, hat einen neuen Software-Code zur Modellierung der Chiparchitektur entwickelt. Der Code nutzt einen elektromagnetischen Löser, der numerische Verfahren nutzt, um die vier Maxwell-Simultangleichungen zu lösen, die das Verhalten von elektrischen und magnetischen Feldern bestimmen. Der Vorteil des spezifischen Lösers im Gittermaßstab besteht darin, dass er eine in sich selbst konsistente Lösung bietet. Der Code lässt sich auch auf Phänomene anwenden, die sich aus dem Ohm'schen Gesetz und der Drift-Diffusions-Theorie ergeben. Der Code ist allgemein gehalten, kann aber an die Kundenanforderungen angepasst werden. Die kommerzielle Nutzung wird vorbereitet. Sowohl Chip- als auch Halbleiterhersteller gehören zu den potenziellen Kunden und es wurde bereits ein Patent angemeldet. MAGWEL ist auf der Suche nach Wagniskapital, um ein Spin-off-Unternehmen gründen zu können.