Umstieg auf Biomasse zur Stromerzeugung
Landwirtschaftliche Rückstände und Abfallprodukte besitzen ein enormes Potenzial zur Stromerzeugung mit Hilfe von Gasturbinen oder Brennstoffzellen. Um bei der Energieproduktion effektiv wirken zu können, muss die Biomasse jedoch einen hohen Heizwert aufweisen, der durch thermische Vergasung oder Dampfreformierung erreicht werden könnte. Um diese Anforderung zu erfüllen, wurde im Rahmen des BioHPR-Projekts ein innovatives Konzept für alle thermischen Vergaser entwickelt, bei dem die Wärme zum endothermischen Vergasungsprozess über Rohre an den Umwandler geleitet wird. Der "Biomass Heatpipe Reformer" ermöglicht die Erzeugung wasserstoffreicher Brennstoffgase mit mittlerem Brennwert aus jeglicher Form von Biomasse oder Abfällen. Das Konzept umfasst kleine Systeme zur Kraft-Wärme-Kopplung (CHP - Combined Heat and Power) mit Mikroturbinen zur Reinigung von Heißgas. Die Reinigung von Heißgasen ist erforderlich, um einer Teerkondensation vorzubeugen, einem Effekt, der die Dimensionen des Vergasers vergrößert und die Zugabe kostenintensiver Katalysatoren erfordert. Bei der allothermischen Vergasung in Wirbelschichtvergasern handelt es sich um ein Verfahren, das sich für die Biomasse eignet und die spezifischen Anforderungen an die Brennwerte für Mikroturbinen oder Hochtemperatur-Brennstoffzellen erfüllt. Der "Biomass Heatpipe Reformer" nutzt Wärmeleitrohre zur indirekten Beheizung eines Vergasers. Somit kann die Leistung allothermischer Vergaser beträchtlich gesteigert werden. Dieses Schlüsselverfahren eignet sich insbesondere für kleine CHP-Systeme mit integrierter Vergasung. Die Zusammenarbeit unterschiedlichster Art wird mit Unternehmen angestrebt, die sich auf Brennstoffzellen, Mikroturbinen und Filtersysteme für Heißgase spezialisiert haben. Außerdem bieten die Projektpartner ihr Fachwissen, die Eigentumsrechte oder ihre Unterstützung bei der Installation, Verteilung und Inbetriebnahme von Biomass-Heatpipe-Reformer-Anlagen an.