Die Annäherung an Steroid-Benutzer
Um die Nachweisbemühungen zu verstärken und den Sport zu schützen, wollte die EU neue Verfahren mit erhöhter Genauigkeit und Sensitivität entwickeln. Die gegenwärtig angewendeten modernen Nachweismethoden für androgene Anabolika (AAS - Anabolic Androgenic Steroids) sind indirekt, kompliziert und fehleranfällig. Das EU-finanzierte SGLC/MS-Projekt schlug ein neues Verfahren vor, das auf der Entwicklung innovativer Referenzmaterialien, wie AAS-Konjugate, sowie neuer chromatographischer und spektroskopischer Methoden basiert, um diese nachweisen zu können. Die Entwicklung von geeignetem Referenzmaterial bildete ein erstes wichtiges Ziel des Projekts. Ebenso wie aufgenommene Substanzen werden auch die AAS aufgespalten und in spezifische Metaboliten umgewandelt. Neue Nachweismethoden sind im Wesentlichen von genauen Messungen dieser Metaboliten und nicht der Steroide in ihrer ursprünglichen Form abhängig. Der Projektpartner, die Universität Helsinki, arbeitete an der Entwicklung eines neuen Verfahrens zur frühzeitigen und zuverlässigen Erzeugung von AAS-Metaboliten. Die Produktionsmethode basierte auf dem Einsatz spezieller Enzyme namens Uridin-Diphosphat-Glucuronosyl-Transferasen (UGT), die am Stoffwechsel von Säugetieren beteiligt sind. Die Daten zeigten, dass sich die enzymatische Synthese als eine Alternative zu chemischen Syntheseverfahren erwiesenermaßen zu einer funktionsfähigen Option entwickelt hat, die ebenso zahlreiche Vorteile bietet. Die Schnelligkeit und Einfachheit, mit denen die neue Methode das Endprodukt erzeugen kann, sind einer der interessantesten Aspekte des Ansatzes. Insgesamt können die entwickelten Verfahren nicht nur zur enzymatischen Produktion von AAS-Metaboliten, sondern auch zahlreicher anderer Moleküle genutzt werden. Ihre weit reichenden Anwendungsmöglichkeiten könnten sie für zahlreiche Partner attraktiv gestalten.