Atmosphären und Ozeane mit OASIS3 koppeln
Im Bereich der Klimamodellierung wurden in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte erzielt, da auch die Rechenleistung rapide gestiegen ist. Dennoch bleibt die Modellierung des Klimasystems der Erde eine komplizierte Angelegenheit. Interaktionen zwischen mehreren verschiedenen Systemen, nämlich der Atmosphäre und der Ozeane, aber auch der Biosphäre, müssen in Betracht gezogen werden. Die Gemeinschaft für Klimamodellierung nimmt dieses komplexe Problem durch die Kopplung getrennter atmosphärischer, ozeanischer und chemischer Modelle in Angriff. Das sachgerechte Management von Energieströmen, Hitze, Wasserdampf und chemischen Arten zwischen den verschiedenen Bereichen ist von besonderer Bedeutung. Die Interpolation zwischen den verschiedenen Zeit- und Ortseinteilungen der einzelnen Modelle ist eine weitere Herausforderung. Im European Centre for Research and Advanced Training in Scientific Computation (CERFACS) wurde der OASIS3-Koppler entwickelt und im Rahmen des PRISM-Projekts getestet. Der OASIS3 wurde mit einem spielzeuggekoppelten Modell getestet, dem TOYCLIM, aus dem alle physikalischen Elemente entfernt wurden, das aber trotzdem realistische Ergebnisse erzielte. Der OASIS3 sollte die Vorteile des PRISM-Systemmodell-Schnittstellen-Archivs (PSMILe - PRISM System Model Interface Library) nutzen, wodurch die Kommunikation mit TOYCLIM rationalisiert werden sollte. Bei CERFACS war man in der Lage, die Kombination aus OASIS3/TOYCLIM zu kompilieren und bei einer Vielzahl von Maschinenkonfigurationen zum Laufen zu bringen. Dabei wurde die Plattformunabhängigkeit der Lösung verdeutlicht. Die Idee hinter PRISM war der Austausch von Fachwissen innerhalb der Modellierungsgemeinschaft. Deshalb stellte CERFACS einen Leitfaden zum OASIS3-Koppler zusammen und veröffentlichte diesen. Der Anwendungsleitfaden zum PRISM-TOYCLIM-Kopplungsmodell beinhaltet wertvolle Informationen, die die Klimamodellierer bei der Kopplung eigener Komponentenmodelle mit OASIS3 unterstützen werden.
