Die Beschäftigung mit Strategiefragen zur Landnutzung
Die am Kyoto-Protokoll (KP) Beteiligten müssen stets wichtige Strategieentscheidungen in Bezug auf Handlungen und Definitionen im Bereich Landnutzung, Veränderung der Landnutzung und Forstwirtschaft (LULUCF - Land Use, Land-use Change and Forestry) treffen. Diese Entscheidungen sind komplex, da sie viele Faktoren mit berücksichtigen müssen. Zu solchen Faktoren gehören wissenschaftliche Erkenntnisse, Anforderungen durch das KP, Integrität in Umweltbelangen, praktische Anwendbarkeit und Kosteneffizienz. Zur Erfüllung der Artikel 3.3 und 3.4 des Kyoto-Protokolls und der Zusatzbestimmungen aus der Klimakonferenz von Marrakesch muss jeder Beteiligte gewisse Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen müssen bis zum Jahresende erfüllt worden sein. Dazu gehört, dass eine einheitliche Definition für den Begriff Wald gefunden werden muss. Dazu sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, wie z.B. ein Mindestwert für den Deckungsgrad der Baumkronen, ein Mindestgrad für die bedeckte Fläche sowie eine Mindestbaumhöhe und -breite. Zudem müssen sämtliche vom Menschen ausgehenden Tätigkeiten gemäß Artikel 3.4 innerhalb des ersten Verpflichtungszeitraums bestimmt werden. Dazu gehören Wiederbegrünung, Forstverwaltung, Verwaltung von Ackerflächen sowie Weideland. Die Beteiligten mussten die Forstverwaltung unter deren natürlichen Umständen definieren. Im Rahmen des Treffens wurden wissenschaftliche Fragen bearbeitet und eine praktische Anleitung zur Einschätzung des Kohlenstoffertrags sowie deren Unsicherheitsbereiche erstellt. Das Treffen lieferte auch für andere Bereiche Hilfestellungen, wie z.B. Überwachung bzw. Datensammlung, Berichte über Kosten sowie das Aufzeigen von Kompromissmöglichkeiten und Synergien mit anderen Fragen wie umweltbezogene oder sozioökonomische Überlegungen. Alle zu treffenden Entscheidungen können in Zukunft aufgrund der potenziellen Anforderungen zur langfristigen Berichterstattung über die Landabschnitte Einfluss ausüben, da diese Anforderungen seinerzeit in das Berichterstattungssystem des Kyoto-Protokolls eingeflossen sind.