Eine nachhaltige Kontrollstrategie für eindringende Fremdpflanzen
Bislang erwiesen sich alle Versuche zur Eindämmung der Verbreitung sowie zur Verhinderung eines künftigen Eindringens der Herkulesstaude als potenziell erfolglos, da sich die eindringende Fremdpflanze mit exponentiellen Zuwachszahlen ausbreitet und gegenüber unabhängigen Ausrottungsmethoden resistent ist. Aus diesem Grund diente das GIANT_ALIEN-Projekt der Entwicklung einer nachhaltigen Strategie zur Verwaltung von eindringenden Fremdpflanzen in Europa. Auf der Wissensgrundlage des Projekts zu Taxonomie, Genetik, Biologie und Ökologie der Herkulesstaude erarbeiteten die Forscher einen Praxisleitfaden und entwickelten eine integrierte Kontrollstrategie. Insbesondere wurden die biologischen und ökologischen Aspekte von H. Mantegazzianum im Gebiet ihres Eindringens (Europa) und ihrer Herkunft (Kaukasus) erforscht. Zu diesen Aspekten gehören die Phänologie, die Populationsdynamik, die Krankheitslehre, Pflanzen fressende Insekten mit ihren Auswirkungen auf Pflanzen sowie Wechselwirkungen mit Boden, Nährstoffen, Vegetationsdecke und Veränderungen in der Landnutzung. Die Entwicklung von Kontrollstrategien für eindringende, große Herkulesstauden sowie die Auswirkungen von Herbiziden, Beweidung, Krankheitserregern und Pflanzenfressern und Verwaltungsprogramme für die Vegetation standen im Mittelpunkt des Interesses. Diese neuen potenziellen Kontrollmaßnahmen wurden gemeinsam mit einer Vielzahl bereits angewendeter chemischer und mechanischer Methoden weit reichend untersucht; dabei schätzte man auch Kosten, Zeit und erforderlicher Aufwand ein. Die wissenschaftlich soliden, einfachen und praktischen Verwaltungsmethoden können die öffentlichen wie privaten europäischen Behörden und Organisationen spürbar unterstützen. Der erarbeitete Praxisleitfaden ist zurzeit in acht Sprachen verfügbar und kann direkt über die Projekt-Homepage http://www.giant-alien.dk(öffnet in neuem Fenster) abgerufen werden. Agenturen, die sich für Übersetzung und Druck des Leitfadens in weiteren europäischen Sprachen interessieren, sind ebenfalls willkommen.