Instrumente zur Fernerkundung bewerten die Vegetation in Salzmarschen
Die internationale Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten bezeichnet die Feuchtgebiete als Ökosysteme mit einer sehr großen Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt und das Wohlergehen der menschlichen Siedlungen. Die Probleme der Gezeitengebiete werden durch die Ramsar-Konvention festgestellt und es wurden 445 europäische Feuchtgebiete (von 844) als Schutzgebiete ausgewiesen. Vor diesem Hintergrund sind gemeinsame Anstrengungen zur Kartierung der morphologischen, biologischen und ökologischen Evolution der Gezeitengebiete durch die Entwicklung und Validierung von gekoppelten Modellen von grundlegender Bedeutung. Daher haben Forscher im Rahmen des TIDE-Projekts neue Instrumente zur dynamischen Modellierung der Ökomorphologie entwickelt. Unter Nutzung der LIDAR-Technik zur Fernerkundung wurden die topographischen Merkmale der Salzmarschen mit deren Stabilität sowie der Präsenz und Verteilung von Vegetation verknüpft. Beim LIDAR-System werden Laserimpulse genutzt, um die Entfernung zu einem Gegenstand oder einer Oberfläche zu bestimmen, indem die Verzögerung zwischen dem gesendeten Impuls und dem empfangenen Signal gemessen wird. Der empfohlene Algorithmus nutzt dieses Prinzip zur Bewertung der Architektur des Blattapparats und der Vegetationshöhe und verknüpft dabei die Wellenform der reflektierten Signale mit der vertikalen Blattverteilung. Die große Anwendungsvielfalt der LIDAR-Technik ist durch eine Laserbildgebung mit Wellenlängen bedingt, die hoch auflösende topographische Messungen an kleinen Zielen wie Vegetationsstrukturen ermöglichen. Obwohl LIDAR für Beobachtungen der Oberflächentopographie genügt, ist die zur Höhenmessung von niedriger Vegetation erforderliche vertikale Auflösung beschränkt. Daher wurden die LIDAR-Messungen entweder mit dem Einfluss der örtlichen Bodenerhebung, der mittels unabhängiger GPS-Beobachtungen erfasst wurde, oder mit lokalen Statistiken von LIDAR-Beobachtungen verglichen. Die Ergebnisse belegten, dass LIDAR- und GPS-Beobachtungen in einem etwa linearen Zusammenhang stehen, wenn sie auf dasselbe Referenzsystem projiziert werden. Daher kann das LIDAR-Verfahren als ein gültiges Messinstrument fungieren. Die Kartierung von Gezeitengebieten mit LIDAR liefert Wissen über die Vegetationshöhe und verbindet auch physische Vorgänge mit der ökologischen Entwicklung (Hydrodynamik, Sediment- und ökologische Dynamik). Die Aufgliederung dieses Verbindungsverfahrens unter Nutzung eines ganzheitlichen Ansatzes ist für das Umweltmanagement eine wichtige Reserve.