Autonomes Unterwasserfahrzeug (AUV) für Unterwassereinsätze
Der Trend geht zunehmend in Richtung von Tiefseefeldern, wodurch in der Hochsee-Öl- und Gasindustrie ein stetiger Bedarf an Instrumenten für die kosteneffiziente sowie zuverlässige Nutzung und Instandhaltung der Unterseeausrüstung besteht. Auch wenn sich bislang eingesetzte ferngesteuerte Fahrzeuge (ROVs - Remotely Operated Vehicles) als äußerst effizient und vielseitig gezeigt haben, verbrauchen sie sehr viel elektrischen Strom und benötigen eine konstante Steuerung der Unterwassersysteme durch ein Unterstützungsschiff. Die Autonomen Unterwasserfahrzeuge (AUVs) stellen eine aussichtsreiche Perspektive dar. Dies sind freischwimmende See-Instrumente, die nur wenig oder gar kein menschliches Eingreifen erfordern. Die Arbeiten im Rahmen des ALIVE-Projekts dienten einer Ausweitung des Einsatzbereichs für AUVs. Vor allem ging es dabei um das Problem der Wirtschaftlichkeit bei der Ausführung leichter Einsatzarbeiten an standardmäßigen, unveränderten Unterwasserkonstruktionen, bei denen keine langen und schweren Versorgungsleitungen und teuren Unterstützungsschiffe notwendig sind. Das ALIVE-Fahrzeug kann von jedem geeigneten Schiff aus starten und sich unter Beobachtung eines Bedieners selbstständig bewegen. Es funktioniert mit Bordcomputern, Leistungsaggregaten und Fahrzeugnutzlasten zur automatischen Steuerung, Navigation und Leitung. Der technische Hauptaspekt des Projekts lag in der Entwicklung eines neuartigen hybriden Navigationssystems auf der Grundlage von ungefährer Berechnung sowie Geschwindigkeits-, Höhen- und Tiefenvektoren. Bezüglich der Navigation mittels ungefährer Berechnung wurde das System so konstruiert, dass es mittels Bordsensoren und eines regelmäßig neu einzustellenden äußeren akustischen Positionierungssystems funktioniert. Korrekturen während der Fahrt über Wasser basieren auf dem Globalen Positionierungssystem (GPS). Unter Wasser liefert ein GIB-System, das manchmal als "Unterwasser-GPS" bezeichnet wird, diese Werte. All diese Systeme haben die Intelligenz der für das ALIVE-Fahrzeug konstruierten Software gemeinsam. Nach einer Reihe von Tank- und Flachwassertests wurden nun mit der ALIVE-Navigation erfolgreich Seeversuche unter rauen See- und Windbedingungen durchgeführt. Jetzt plant man weitere Anwendungen für das ALIVE-Fahrzeug, zu denen die Unterstützung bei Rettungseinsätzen, archäologischen Untersuchungen und beim Bergen von gefährlichen Stoffen gehören.