Die Untersuchung von Radionuklidarten in Meeressedimenten
Die innovative Untersuchung der Mechanismen zur Remobilisation und Bioverfügbarkeit von aus Nuklearanlagen stammenden Radionukliden verschafft den Forschern mehr Wissen über die Radioaktivität in der Meeresumwelt. Im Rahmen des REMOTRANS-Projekts bewertete man die radiologischen Konsequenzen und die grenzüberschreitende Exposition einschließlich der Aufnahme in Lebewesen und der radiologischen Modellierung. Die wichtigsten Ziele bestanden in der Optimierung des europaweiten Wissens über die Umweltradioaktivität und in der Förderung eines Fähigkeitentransfers sowie in der Ausbildung von jungen Forschern. Die Forschungsarbeit erbrachte ein verbessertes Inventar der Radionuklidschätzungen für fünf wichtige Meeresgewässer mit kontaminierten Sedimenten. Dieses Inventar liefert einen Überblick über die Verschmutzung und ermöglicht Vergleiche mit früheren Untersuchungen. Durch das Projekt konnten ebenfalls die Unterschiede beim Ausmaß der Verlagerung zwischen remobilisierten Radionukliden und direkten Einleitungen aufgedeckt werden. Zudem fanden Vergleiche zwischen der Bioverfügbarkeit von aus verschmutzten Sedimenten freigesetzten Radionukliden und von denen aus einer kürzlich vorhandenen Aktivität entstandenen Radionukliden statt. Besondere Aufmerksamkeit galt der Rolle von Umweltparametern, der Artenbildung bei den Radionukliden und der Feststoffabtrennung in Sorptions- bzw. Dissorptionsprozessen beim Zusammentreffen von Wasser und Sedimentschicht. In diesem Rahmen wurde auch eine umfassende Untersuchung der Vorgänge, die die Remobilisation der Radionuklide aus oxischen und anoxischen Sedimenten steuern, durchgeführt. Weiterhin umfasste die Forschungsarbeit die Modellierung von Remobilisation, Transport und Sedimentierung einschließlich des Transports und der Sedimentierung von neuen Freisetzungen sowie von beobachteten Konzentrationen in Wasserproben und Indikatorenarten. Die Ergebnisse aus dem REMOTRANS-Projekt können die Debatte über die Abfallentsorgung bei kontrollierten Freisetzungen von Radioaktivität in die Meeresumwelt mit mehr Informationen ausstatten. Dies bildet die Grundlage von Informationen für die Öffentlichkeit, die Nachrichtenmedien sowie Politiker im Bereich der aktuellen Entwicklung und kann in Notsituationen hilfreich sein.