Lycopingewinnung aus Tomatenabfällen
In Europa werden jedes Jahr unglaubliche 8,5 Millionen Tonnen Tomaten angebaut und damit, nach der Verarbeitung, mehr als 2 Millionen Tonnen Abfall produziert. Diese Rückstände stellen immer noch eine exzellente Quelle für Neutraceuticals und Nahrungsmittelergänzungsstoffe dar, einschließlich des Antioxidationsmittels Lycopin. Partner des TOM-Projekts haben ein Extraktionsverfahren entwickelt, bei dem Lycopin aus Tomatensamenöl gewonnen wird, das von Abfällen bei der Verarbeitung von Tomaten stammt. Dieses kann dann für Functional Food- oder Kosmetikprodukte genutzt werden. In diesem industriellen Verfahren wird überkritisches Kohlendioxid (CO2) eingesetzt. Kohlendioxid, das über seinen überkritischen Punkt hinaus verdichtet wird, wirkt wie ein starkes Lösungsmittel. Ethanol wurde als weiteres Lösungsmittel hinzugefügt. Die Projektpartner haben die optimalen Temperatur- und Druckbedingungen für das Extraktionsverfahren festgelegt. Der Extrakt wird dann mithilfe einer Zentrifuge isoliert, um Öl kleinsten Grades zu erhalten. Das so erhaltene Öl kann oxidieren. Um dieses zu vermeiden, wird 0,1 % Vitamin E hinzugefügt. Darüber hinaus kann das Lycopin durch Extraktion des mittleren Grades nach dem Zentrifugieren als Wachs gewonnen werden. Dieses Produkt hat viele Anwendungsmöglichkeiten in der Kosmetikindustrie, beispielsweise als natürlicher Farbstoff und als Antioxidationsmittel in Hautpflegeprodukten. Diese Entwicklung bietet die Möglichkeit, ein hochwertiges Produkt aus den Abfällen der industriellen Tomatenverarbeitung zu gewinnen. Die dabei entstehenden Vorteile sind verringerte Produktionskosten zusammen mit verbesserten biologischen Produkten und niedrigere Preise für den Verbraucher.