Wüstenbildung durch solide Politik verhindern
Das Programm für Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung (EESD - Energy, environment and sustainable development) hat das MEDACTION 4-Projekt finanziert, das sich mit dem wachsenden Problem der Desertifikation, dem Europa gegenübersteht, befasst. Die Umwandlung von Forschungsergebnissen in Empfehlungen für die Politik ist immer eine Herausforderung, aber im Fall der Desertifikation ist diese sogar noch größer, da hier verschieden Faktoren im Spiel sind. Geografen der Universität der Ägäis in Griechenland und Mitglieder des MEDACTION4-Konsortiums haben einen einzigartigen Ansatz für eine Strategie gegen die Desertifikation entwickelt. Sie haben zwei Versionen eines Unterstützungsrahmens für eine Strategie gegen die Desertifikation (DPSF - Desertification policy support framework) formuliert, einen für die EU (DPSF-EU) sowie einen für ihre Mitgliedstaaten (DPSF-country). Den Schwerpunkt des DPSF bildet die horizontale Politikintegration. Angesichts der facettenreichen Natur des Desertifikationsproblems, das Landwirtschafts-, Wasser-, Umwelt-, Regional- und Landnutzungspolitik und viele andere Bereiche mit einschließt, ist dies eine zwingende Voraussetzung. Die Lösung liegt in der Bestimmung, im Verständnis und in der Ausnutzung der Beziehungen zwischen den Schlüsselfaktoren und Interessengruppen auf allen Ebenen. Der DPSF umfasst Anleitungen zur Koordinierung bestehender Politiken bei gleichzeitiger Einarbeitung neuer Strategien, um optimalen Nutzen zu erhalten. Zusätzliche Instrumente betreffen finanzielle Aspekte ebenso wie die Einbeziehung einer größeren Öffentlichkeit bei der Bekämpfung des Problems. DPSF-EU richtet sich an die Generaldirektionen Regionalpolitik, Landwirtschaft und Umwelt sowie an andere relevante gesamteuropäische Organisationen. Umgekehrt spricht DPSF-country die Ministerien der Mitgliedstaaten sowie andere nationale Gruppen an, die sich mit Themen der Desertifikation beschäftigen.