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Inhalt archiviert am 2024-05-15

A rational approach for reduction of motion sickness & improvement of passenger comfort & safety in sea transportation

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Lösungskonzepte bei Seekrankheit

Die Anreise zu einem Geschäftstermin oder die Fahrt zum Ferienziel werden nicht mehr nur als Mittel zum Zweck gesehen. Für den Verbraucher kann dies bereits ein Teil der Reisefreuden sein. Dementsprechend haben Wissenschaftler umfassende Studien durchgeführt, in denen die Ursachen von mangelndem Komfort auf Schiffen untersucht wurden.

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Das COMPASS-Projekt hat der Schiffs- und Kreuzfahrtindustrie den Weg zur Verbesserung des Passagierkomforts gewiesen. Dieses von der Europäischen Union finanzierte Projekt hatte zum Ziel, Abhilfe bei Problemen zu leisten, die durch veraltete Daten zur Reisekrankheit verursacht werden. Werden andere Komfortkriterien berücksichtigt, stellt sich heraus, dass die Konstruktion eines Schiffes und die Einarbeitung dieser Kriterien in abschließende Empfehlungen zum Erreichen eines bestmöglichen Komforts eine komplexe Aufgabe ist. Eine umfassende Studie der wichtigsten Komfortparameter wie Beleuchtung, Temperatur, Geräuschentwicklung, Vibrationen und Bewegungen war hierfür unverzichtbar. Partner des COMPASS-Projekts von SES Europe AS aus Norwegen führten über einen Zeitraum von sechs Jahren umfassende Studien durch. Das Ziel war es, den Entwicklern von Schiffen zu helfen, die bestmögliche Kombination von Eigenschaften verschiedener Schiffe zu erzielen. Dies umfasst einen Katamaran mit einer Kapazität von 280 Sitzplätzen, der im Seeverkehr zwischen verschiedenen Städten im Westen Norwegens zum Einsatz kommt. Am Ende des Projekts stand ein von SES Europe AS entwickeltes Hochgeschwindigkeits-Schiffskonzept mit dem Namen Air Supported Vessels (ASV). Zusätzlich arbeiteten sie mit anderen Partnern zusammen um einen Datensatz über Komfortbedingungen einer konventionellen Fähre, die in der Ostsee zwischen Stockholm und Helsinki verkehrt, zu erstellen. Dies kann, wenn man an Reisekrankheit leidet, eine äußerst strapaziöse sechzehnstündige Reise sein. Eine neue Besonderheit dieser Studie war, dass simultane Messungen von Schiffsparametern und menschlichen Reaktionen durchgeführt werden konnten. Es konnten die Reaktionen von über 1.300 Passagieren auf vier Reisen in den Datenbestand aufgenommen werden. Vibrationen sowie die Geräuschentwicklung, beides Hauptursachen für mangelnden Komfort, wurden ebenfalls an verschiedenen Punkten des Schiffs gemessen. Es herrscht ein starker Wettbewerb innerhalb der Kreuzfahrtschiffindustrie. Großer Wert wird daher auf das Wohlbefinden der Passagiere gelegt, da ein komfortables Ambiente bei Schiffen immer mehr zum Standard gehört. Die Umsetzung dieser umfangreichen Daten wird die Leistungsfähigkeit der europäischen Schiffsindustrie genauso wie den Passagierkomfort weiter verbessern. Weitere mögliche Anwendungen finden sich im Bereich von schwimmenden Offshore-Anlagen und Halbtaucherschiffen.

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