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Genomic investigation of chronic intestinal inflammation (GENETICS OF IBD)

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Schlüsselregionen für Darmerkrankungsgene entdeckt

Forscher untersuchten mit Hilfe zytogenetischer Methoden die genetischen Ursachen für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED). Zur Charakterisierung der entdeckten Mutationen nutzten sie Daten aus weltweiten Humangenom-Datenbanken, Klonierungsverfahren und Genanalysen.

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Eine entzündliche Darmerkrankung entsteht aus dem komplexen Zusammenspiel von modernen Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüssen sowie einer entsprechenden genetischen Veranlagung. Kopplungsanalysen legten polygene Ursachen nahe, und es wurden entsprechende Marker auf den Chromosomen 6, 12 und 16 entdeckt. Die Charakterisierung der genetischen Veranlagung hinter dieser Erkrankung könnte die Diagnose erheblich vereinfachen. Das EU-finanzierte Projekt GENETICS OF IBD erforschte die genetischen Ursachen dieser Erkrankung. Wissenschaftler am Panum-Institut der Universität Kopenhagen erstellten mittels zytogenetischer Methoden Karten von Genen, die mit CED assoziiert werden. Gängige Kartierungsmethoden wie die DBCR-Methode (disease-associated balanced chromosome rearrangements) dienten der Identifizierung umorganisierter Chromosomenabschnitte, welche die Anfälligkeit für die Krankheit erhöhen. Ein Austausch von Abschnitten verschiedener Chromosomen oder innerhalb des gleichen Chromosoms kann zur Inaktivierung des Gens führen, an dem der Bruch stattfindet. Unter Berücksichtigung dieses Prinzips sowie Nutzung des Mendelian Cytogenetics Networks und anderer Humangenom-Datenbanken identifizierten die Wissenschaftler verschiedene chromosomale Bruchpunkte, deren Loci potenziell mit einer Anfälligkeit für CED assoziiert werden. Die Kartierung dieser Bruchpunkte erfolgte mit Hilfe genomischer Verfahren, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) und mehr als 80 BACs (künstlichen bakteriellen Chromosomen). Mit den Bakterienkonstrukten wurden die betreffenden DNA-Abschnitte amplifiziert. Über einen Haplotypenassoziationstest erfolgte die Verifizierung CED-assoziierter Gene für einen bestimmten Bruchpunkt. Durch Kombination herkömmlicher zytogenetischer Methoden mit hochmodernen Gen- und Proteomanalyseverfahren konnten die genetischen Ursachen für diese komplexe Erkrankung erforscht werden. Zur Kartierung und Charakterisierung der in dieser Studie entdeckten Gene und unidentifizierten mRNA sind weitere Forschungen notwendig. Die Validierung der Gene hinter dieser komplexen Erkrankung könnte zur Entwicklung neuer Therapiestrategien oder Analysewerkzeuge beitragen.

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