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Vulnerability of biodiversity in the agro-ecosystem as influenced by green veining and land-use intensity (GREENVEINS)

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Molekulare Marker in der Gemeinen Strauchschrecke

In der Gemeinen Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera) wurden molekulare Marker identifiziert, die bei der Bestimmung der Anfälligkeit der Populationen von Indikatorarten in landwirtschaftlichen Systemen hilfreich sind. Diese Forschungsarbeit war Teil des GREENVEINS-Projekts, im Rahmen dessen eine Untersuchung der Biodiversität der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Europa stattfand.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Mehr als die Hälfte der Fläche der EU sind Agrarlandschaften. Kenntnisse über ihre Biodiversität sind bisher jedoch relativ begrenzt. Im Rahmen des von der EU unterstützten GREENVEINS-Projekts wurde die Beziehung zwischen der Landschaftsstruktur in Europa, der Nutzungsintensität landwirtschaftlicher Flächen und der Biodiversität untersucht. Bislang war lediglich bekannt, dass bei steigender Intensität der Bodennutzung die Biodiversität abnimmt und es zum Verlust naturnaher Elemente wie Hecken, Waldgebieten und Teichen kommt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden herangezogen, um die Anfälligkeit der Biodiversität von Agrarlandschaften zu bestimmen. Die Forscher des GREENVEINS-Projekts trugen Informationen über Pflanzen, Singvögel und Insekten aus 26 verschiedenen Testgebieten zusammen (LTS, Landscape test sites), die sich in sieben Ländern des nordwestlichen Europas befanden. Es wurden die Metapopulationen von neun Indikatorarten wie beispielsweise P. griseoaptera untersucht. Eine Metapopulation umfasst Populationen der gleichen Art, die innerhalb eines Landschaftsgebiets räumlich getrennt voneinander existieren. Durch Berücksichtigung von Metapopulationen konnten die Forscher untersuchen, wie Änderungen in der Landschaft und der Bodennutzung diese Populationen beeinflussen. Die Ergebnisse zeigten auch, wie sich eine Anfälligkeit der Biodiversität entwickelt. Diese Erkenntnisse wurden zur Ausarbeitung von Strategien herangezogen, mit denen eine Unterstützung der nachhaltigen Biodiversität in landwirtschaftlichen Systemen möglich ist. Daten zu Metapopulationen konnten durch den Einsatz der Capture-recapture-Methode und durch die Verwendung von Genanalysen gewonnen werden. Populationsgenetiker haben P. griseoaptera untersucht, um neue Mikrosatelliten-Marker zu identifizieren. Es gibt sich wiederholende Abschnitte von DNS-Sequenzen, die zur Nachverfolgung der Vererbung von Genen verwendet werden können. Die Wissenschaftler verwendeten 12 Mikrosatelliten-Loci, die Anzahl der Allele je Locus betrug 37. Diese molekularen Marker können verwendet werden, um zu untersuchen, wie Landschaftsstrukturen und die Nutzungsintensität des Bodens die genetische Vielfalt von P. griseoaptera beeinflussen können. Die Marker wurden verwendet, um die Populationen der Strauchschrecken in zwei Testgebieten in der Schweiz und in Belgien zu kontrollieren. Durch Untersuchungen der Beziehungen zwischen Indikatorarten und der Landschaftsstruktur sowie der Intensität der Bodennutzung war es im Verlauf des GREENVEINS-Projekts möglich, die erforderlichen Instrumente zur Bewertung der Biodiversität in landwirtschaftlichen Systemen zu entwickeln. Diese Instrumente können zur Überwachung der Biodiversität in der EU beitragen und bei der Entwicklung von Strategien und der Raumplanung hilfreich sein.

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