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Development of human dopaminergic neuronal cell lines for transplantation

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Neurale Vorläuferzellen zur Parkinson-Therapie

Die Stammzelltherapie gilt als Hoffnungsträger für die Therapie vieler menschlicher Erkrankungen. Forscher entdeckten eine Methode, um Vorläuferzellen zu identifizieren, die sich zu reifen, funktionierenden Neuronen differenzieren können und sich somit zur Therapie der Parkinson-Krankheit eignen.

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Die Hauptsymptome der Parkinson-Krankheit (PD), die europaweit über eine Million Menschen betrifft, sind der fortschreitende Verlust der Bewegungsfähigkeit, Tremor (Muskelzittern) und Sprachprobleme. Parkinson ist eine progressive Erkrankung, die sich durch fortschreitendes Absterben dopamin-produzierender Neuronen in der Substantia nigra, einem Bereich des Mittelhirns (Mesencephalon) manifestiert und mit hohen wirtschaftlichen und sozialen Kosten verbunden ist. Mögliche Therapieformen sind Medikamente und chirurgische Eingriffe. Eine erfolgreiche chirurgische Methode ist die Transplantation von Zellen aus fetalem Gewebe, was jedoch nicht nur ethische, sondern auch praktische Probleme aufwirft. Das europäische Projekt DANCE untersuchte daher Möglichkeiten der Transplantation humaner neuraler Stammzellen. Übergreifendes Ziel war die Etablierung einer humanen dopaminergen Zelllinie, die anschließend in Parkinson-Patienten transplantiert werden kann. Projektpartner an der Universität Lund, Schweden, arbeiteten an der Entwicklung einer Methode, mit der dopaminerge neurale Prekursoren des ventralen Mittelhirns (mesDA) identifiziert werden können. Ein potenzieller Schlüssel zur Isolation solcher neuraler Prekursoren ist das Gen Neurogenin2 (Ngn2), das die Bildung von Nervenzellen aus Vorläuferzellen (Neurogenese) steuert. "Knock-in"-Mäuse, denen das Gen Ngn2-GFP (Grün fluoreszierendes Protein) eingepflanzt wurde, dienten als Reporterstamm zur Genanalyse von Ngn2. Mittels fluoreszierender aktivierter Gene wurden Zellen mit dem FACS-Verfahren (Fluorescene-activated cell sorting) selektiert. Zellen, in denen Ngn2 aktiv war, produzierten sowohl in vitro als auch in vivo reife mesDA-Neuronen. Die Forscher legten besonderen Wert auf eine ausreichende Spezifität. Die Ngn2-Zellpopulation, die das Gen exprimierte, produzierte ausschließlich mesDA-Neuronen und keine neuralen Vorläuferzellen, die andere Botenstoffe wie Serotonin ausschütten. Dies deutet darauf hin, dass Ngn2 selektiv in die Produktion von mesDA im ventralen Mittelhirn involviert ist, in dem zwei dopaminerge Hauptzelltypen zu finden sind. Die Ergebnisse dieser Studien wurden im Fachblatt Experimental Neurology veröffentlicht. Offensichtlich dient das proneurale Gen Ngn2 als zuverlässiger Marker für die Selektion unreifer neuronaler mesDA-Vorläuferzellen. Basierend auf diesem Gen könnte daher eine neuartige Parkinson-Therapie entwickelt werden.

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