EU-Projekt GRACE analysiert Reform von Preissystemen
Um die Nachhaltigkeit von Verkehrssystemen zu gewährleisten, muss das Preissystem so strukturiert sein, dass es den anfallenden Infrastrukturkosten gerecht wird. Die Datenlage zu Grenzkosten im Bereich Straße, Schiene und Schifffahrt ist überaus mangelhaft. Ziel des Projekts GRACE (Generalisation of Research on Accounts and Cost Estimation) war daher eine Reform des Preissystems angesichts der ständig wachsenden Wirtschaft in Europa. Eine Preisreform der Infrastrukturkosten ist eine komplexe Aufgabe, wie aus dem Weißbuch der Kommission zur europäischen Verkehrspolitik hervorgeht. Zuerst wurden alle Verkehrsträger einer Preiskalkulation unterzogen, um das derzeitige Konzept fairer Preise für Infrastrukturkosten zu unterstützen. Um politischen Entscheidungsträgern und Bürgern die Vorteile von Preissystemen zu verdeutlichen, wurden Demonstrationsprojekte durchgeführt und Lösungswege für mögliche technische und sozioökonomische Hürden aufgezeigt. Die verschiedenen Abschnitte der Forschungsarbeit befassten sich mit Kostenschätzungen und Preiskalkulation, Dokumentation und Kontrolle von Preisreformen, Preiskomplexität und sozioökonomischen Auswirkungen. Kosten für Straße und Schiene wurden separat von Häfen, Binnenwasserwegen und Flughäfen betrachtet und in Fallstudien gruppiert, was die Beispiele für die einzelnen Infrastrukturarten besser eingrenzte. Ein offen zugängliches Software-Programm ermöglichte die Berechnung externer Kosten für die jeweilige Situation. Die gewonnenen Erkenntnisse unterstützen die Reform des Preissystems, um es realistischer und gerechter zu machen.