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Alpine Safety, Security And Information Services and Technologies

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Verbesserung der alpinen Sicherheit durch Erdbeobachtung

Während der Forschungsinitiative "Aeronautics and Space" im Sechsten Rahmenprogramm sollten verfügbare Informationen zu Naturkatastrophen vereinfacht und qualitativ verbessert werden. Die Initiative konzentrierte sich auf die Alpen, eine Ausdehnung des vorgeschlagenen Informationsdienstes zur Reduzierung der Risiken für Menschenleben und materielle Werte auf andere Bergregionen ist jedoch problemlos machbar.

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Hochgebirgslagen stellen in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung dar. Seit Jahrhunderten müssen die Menschen, die in diesen Regionen wohnen, mit den unwirtlichen Bedingungen leben, die sich daraus ergeben, dass sich ihre Häuser an steilen Abhängen befinden, dass sie karges Land bestellen sowie dass sie Güter auf gefährlichen Wegen transportieren müssen. Diese ungünstigen Bedingungen haben zudem die Art und Weise, wie Informationen über solch eine extreme Umgebung für die wissenschaftliche Forschung gesammelt werden, stark beeinflusst. Das bedeutet mühselige Arbeitsverfahren, die nicht nur talentierte Mitarbeiter erfordern, sondern auch hohe Kosten verursachen. Aber dies wird sich ändern. Satellitengestützte Systeme zur Erdbeobachtung bieten die Möglichkeit, Oberflächeninformationen zu extrahieren, die bis vor Kurzem nur aus Luftaufnahmen oder durch intensive Arbeiten vor Ort gewonnen werden konnten. Die Europäische Kommission hat diese Chance ausgenutzt, um das Risikomanagement bei Erdrutschen, Lawinen und Geschiebe führendem Hochwasser in der Alpenregion zu verbessern. Forscher, die sich mit der satellitengestützten Fernerkundung, den Kommunikationstechnologien und der alpinen Sicherheit beschäftigen, erhielten Förderung zur Entwicklung eines Portfolios von Sicherheits- und Risikoinformationen. Das Projekt mit dem Namen ASSIST wurde im Rahmen einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumorganisation ESA im Zuge des Tätigkeitsbereichs "Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung" (GMES) durchgeführt. Vor dem Assist-Projekt standen Wissenschaftler, die Erdbeobachtungsdaten von Satelliten verwenden wollten, vor solch großen Datenmengen, dass es beinahe unmöglich war, die gewünschten Informationen zu extrahieren. Die Daten waren oftmals von schlechter Qualität und unvollständig, nicht vergleichbar oder sogar schwer zugänglich. Während des Assist-Projekts wurde ein flexibler Informationsdienst vorgeschlagen, welcher Satellitendaten, bodengebundene Beobachtungsdaten und luftgestützte sowie meteorologische Daten kombiniert, um die von Risikoinformationszentren angebotenen Dienste zu verbessern. Insbesondere die neu entwickelten Algorithmen zeigten den Nutzen, der aus der kombinierten Verwendung von Bildern eines allwettertauglichen Radars mit synthetischer Apertur (SAR) und hochauflösenden optischen Daten gezogen werden konnte. Einrichtungen wie die Polizei, die Feuerwehr, Krankenhäuser, Rettungskräfte und die Luftrettung bilden das Rückgrat dieses neuen Dienstes. Diese so genannten "Serviceknoten" sind in der Lage, Rohdaten zu empfangen und diese so zu bearbeiten, dass hieraus Informationen erstellt werden können, deren Verwendung zur Risikovorbeugung und zum Krisenmanagement möglich ist. Im Fall einer Krise erfolgt die Weitergabe dieser Informationen an alle Beteiligten, von den regionalen Risikoinformationszentren bis hin zu den Außendienstmitarbeitern. Das Assist-Projekt hat dazu beigetragen, das Leben der Bergbewohner und der Touristen sicherer zu machen, zudem konnte die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gesteigert werden. Da Europa nicht länger von international gesammelten Daten abhängig ist, kann Europa nun einen eigenen Informationsdienst anbieten und ist während Verhandlungen zur Beteiligung an internationalen Projekten jetzt in einer besseren Position.

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