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SPIRAL2 PREPARATORY PHASE

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Einzigartiger Teilchenbeschleuniger in Vorbereitung

Eine einzigartige Teilchenbeschleunigeranlage ist nun dank der von EU-finanzierten Wissenschaftlern in der Vorbereitungsphasen geleisteten Grundlagenarbeit bau- und betriebsreif.

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Teilchenbeschleuniger verleihen subatomaren Teilchen mit Hilfe elektrischer oder elektromagnetischer Felder extrem hohe Energien. In der Grundlagenforschung ermöglichen sie Kollisionen mit anderen Teilchen, um Umstände zu erzeugen, die in der Natur kaum zu finden oder in ihrer Existenz nur vorhergesagt sind. Mit dem Einsatz von Teilchenbeschleunigern kann somit ein einzigartiges Fenster in die Geschichte und das Verhalten unseres Universums aufgestoßen werden. Die SPIRAL2-Linearteilchenbeschleunigeranlage (System On-Line Production of Radioactive Ions) der zweiten Generation wird das einzige System weltweit sein, das Strahlen dieser Art erzeugen kann. Es wird Einblicke in die Welt der exotischen Kerne verschaffen und somit die spannende Entdeckung neuer Eigenschaften der Materie unterstützen. Das EU-finanzierte Projekt "SPIRAL2 preparatory phase" (SPIRAL2PP) erarbeitete die Konsortialvereinbarung für diese Entwicklung, der den Bau und den Betrieb der Anlage nach sich ziehen wird. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 25 Partnerinstitutionen, welche die EU und Israel repräsentieren, sind mit vereinten Kräften an die Lösung der kritischen und komplexen finanziellen, rechtlichen und organisatorischen Fragen der SPIRAL2-Anlage herangegangen. Alle Projektbeteiligten willigten in die Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) für den Bau von SPIRAL2 ein. Neue Finanzierungspartner wurden angeworben. Achtzig Prozent der Grundkosten übernahmen die Region Basse-Normandie sowie französische Finanzierungsagenturen (das CNRS, Centre national de la recherche scientifique; dt. Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung, und das CEA, Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives; dt. Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien). Die restliche Finanzierung wurde jedoch zum Teil durch den Erfolg der Vorbereitungsphase abgesichert. Die technischen Überlegungen bewegten sich in viele Richtung und die Zusammenarbeit war überaus fruchtbar. Das Konsortium baute einen Prototypen, entwarf eine vorläufige Bauform, eine konzeptionelle Entwicklung und gab eine Kostenschätzung für neue Versuchsanlagen und Detektoren an. Das Projekt zog mit seinem Schwerpunkt im Bereich der wissenschaftlichen Instrumente neue Partner in seinen Bann, was zu internationalen bilateralen Abkommen mit zahlreichen Ländern wie den USA, Indien und China hinführte. Die SPIRAL2PP-Technologie steigerte das technische Potenzial vieler wichtiger und damit in Beziehung stehender europäischer und internationaler Projekte. Mit dem Bau und dem Betrieb von SPIRAL2 wird man zweifellos Licht in einige der interessantesten Fragen aus Physik und Astronomie bringen können, so etwa in den atomaren Zusammenhalt der Kräfte und die fundamentalen Wechselwirkungen mit der nuklearen Materie der Sterne.

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