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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Megacities: Emissions, urban, regional and Global Atmospheric POLlution and climate effects, and Integrated tools for assessment and mitigation

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Auf die Größe kommt es an – Luftqualität in Ballungsräumen

Erstmals in der Geschichte leben mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. In den weltweit größten Ballungsräumen, so genannten Megastädten, drängen sich viele Millionen Menschen, die unter der oftmals schlechten Luftqualität leiden.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

In megaurbanen Räumen werden Luftqualität und Klima durch Energieerzeugung, Industriebetriebe, Verkehr, Abfallstoffentsorgung und andere anthropogene Aktivitäten stark belastet, was nun in Europa in sechs solchen Metropolen näher untersucht wird. Das europäische Überwachungsprojekt Megapoli kombiniert verschiedene Methoden zur Erfassung und Beschreibung von Luftqualität und Klima in Metropolen. Die resultierenden Daten sollen der nachhaltigen Entwicklung der Umwelt und ihrer natürlichen Ressourcen dienen. Als Hauptziele untersucht das Projekt, wie sich Ballungsräume auf die lokale, regionale und globale Luftqualität und das Klima auswirken und wie sinn- und wirkungsvoll entsprechende Gegenmaßnahmen sind. In Paris untersuchten die Forscher in zwei Messdurchläufen primäre und sekundäre organische Aerosolquellen (SOA) und fanden heraus, dass die Abluftfahne noch 100\;km windabwärts deutlich messbar ist. Entwickelt wurde eine Datenbank zur Evaluierung von Oberflächenfluss und urbanen Merkmalen in der Klima- und Luftschadstoffmodellierung, für die aus Emissionsdaten aus Paris, London, der Metropolregion Rhein-Ruhr und der Po-Ebene eine europäische Emissionskarte erstellt wurde. Zur Ermittlung anthropogener Wärme aus menschlichen Aktivitäten wurde das AHF-Modell (anthropogenic heat flux) entwickelt und auf Europa angewandt. Daten aus europäischen Ballungsräumen belegen den starken Einfluss urbaner Aerosole auf meteorologische Faktoren wie Temperatur, Inversionsschichten, Wolkenbildung und Niederschläge. Satellitenbasierte Methoden dienten der Ermittlung von Gas- und Aerosolkonzentrationen, insbesondere Stickstoffdioxid (NO2) in und um die Metropolen. Die Initiative Megapoli brachte führende europäische Forschungsgruppen an einen Tisch und nutzte modernste Technologien und neueste Zahlen aus Schwellenländern, um den Effekt von Megastädten auf die lokale, regionale und globale Luftqualität und das Klima zu analysieren. Die Projektdaten halfen, einen europäischen Rahmen zur Zusammenführung meteorologischer und atmosphärischer chemischer Transportmodelle zu schaffen. Von den Ergebnissen Megapoli profitieren neben lokalen Behörden, politischen Entscheidungsträgern und Forschern all jene, die wissen wollen, wie sich das Leben in Megastädten auf die Gesundheit der Menschen und die Umwelt auswirkt.

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