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Modelling of non-native fish species responses to climate change

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Auswirkungen des Klimawandels auf nicht einheimische Fischarten

Fischforscher untersuchten Umweltbiologie und Fortpflanzungsverhalten beim Gemeinen Sonnenbarsch, einer nicht einheimischen Fischart aus Nordamerika. Die Studie sollte eingehender den Einfluss der globalen Erwärmung auf die Biodiversität in europäischen Süßwassersystemen beleuchten.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Süßwasserökosysteme und insbesondere die dort lebenden Organismen können sehr empfindlich auf meteorologische Veränderungen bzw. die zu erwartenden Klimaveränderungen reagieren. Eine Bedrohung aquatischer Ökosysteme und der biologischen Vielfalt in Europa kann aber auch aus versehentlich oder absichtlich eingeschleppten nicht einheimischen Arten resultieren. Durch die Zunahme extremer Naturereignisse wie Sturmfluten im Zuge der Erderwärmung erhöht sich das Risiko, dass sich nicht einheimische Arten in Süßwassergewässern vermehren und verbreiten. Die Klimaveränderung wirkt sich zusätzlich negativ auf einheimische Arten aus, die durch nicht einheimische Arten bereits beträchtlichem Stress durch höhere Prädationsraten, Futterkonkurrenz und Einschleppung neuer Krankheiten ausgesetzt sind. In diesem Zusammenhang untersucht das EU-finanzierte Projekt Alienfish&Climchange die Risiken und Auswirkungen der Verbreitung nicht einheimischer Fischarten im Zuge veränderter klimatischer Bedingungen. Ein durch eine Marie-Curie-Maßnahme (Intra-European Fellowship) geförderter Forscher untersuchte die Risiken, die vom Gemeinen Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus) ausgehen, und die Auswirkungen des voraussichtlichen Laichverhaltens, Wachstums und der Verbreitungsrate als Ergebnis von Sturmfluten. Mit Treibnetzen wurden wilde Exemplare gefangen und ihr Fortpflanzungsverhalten erforscht. Untersucht wurde die Reproduktionsrate und zunehmende Verbreitung des Sonnenbarsches unter kontrollierten Bedingungen. Sechs Monate lang wurden die Fische in Wassertanks gehalten. In drei Tanks war die Temperatur um 2-3°C höher als in den anderen drei Tanks mit Umgebungstemperatur. Wie sich zeigte, laichten die Fische in den beheizten Tanks schneller und länger ab, was zu einer höheren Anzahl an Jungfischen und besseren Überlebensraten im Winter führte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass L. gibbosus unter wärmeren klimatischen Bedingungen ein invasiveres Verhalten an den Tag legt. Um einheimische Fischarten im Rahmen eines neu entwickelten Eradikationsprogramms zu schützen, müssen umweltbiologische Zusammenhänge besser verstanden werden. Daten des Projekts werden Umweltschützern und Regierungsbehörden helfen, ausgewogenere Entscheidungen im Umgang mit nicht einheimischen Fischarten wie etwa dem Sonnenbarsch zu treffen.

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