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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Monetary, Fiscal and Structural Policies with Heterogeneous Agents

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Ein tieferer Blick in die gesamtwirtschaftliche Politik

Tiefgründige Untersuchungen der Fiskalpolitik, der Geld- und Währungspolitik und damit verbundener Strategien in der EU haben Licht auf unser Verständnis von der komplexen Dynamik und den Auswirkungen gesamtwirtschaftlicher Politiken geworfen. Dies soll in nächster Zukunft für Regierungen und öffentliche Instanzen bei der Gestaltung besserer Wirtschaftspolitiken hilfreich sein.

Gesunde gesamtwirtschaftliche Politiken können die Inflation unter Kontrolle halten und die Wirtschaft stabilisieren. Gute Geld- und Währungspolitiken können zudem für einen robusteren Wirtschaftssektor sorgen und Wachstum anregen, vor allem in Krisenzeiten. In diesem Kontext forschte das EU-finanzierte Projekt "Monetary, fiscal and structural policies with heterogeneous agents" (Polhia) nach neuen Wegen zur Umsetzung von Schlüsselpolitiken in Europa. Nach der Entwicklung von Theorien, Software-Modellen und Datenbanken, gesamtwirtschaftliche Politiken betreffend, erfolgte eine Untersuchung relevanter Faktoren wie Erwartungen, Fiskalpolitik, Geld- und Währungspolitik, Geschäftswachstum, Wechselkursdynamik und technologischer Wandel. Daraufhin wurde vom Projektteam die Erstellung makrodynamischer Modelle empfohlen, die Erwartungen nicht nach einem eindeutigen rationalen Schema abbilden, sondern als Ergebnis mehrerer konkurrierender Regeln. Außerdem wurde gezeigt, wie die Wirtschaft zu einer Selbstorganisation in einer spontanen Ordnung tendiert, die mitunter durch Arbeitslosigkeit, unverkaufte Produktion, Nachfrageüberhänge und Kreditrationierung gekennzeichnet ist. Interessanterweise offenbarte das Projekt, dass der Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP) der EU eher eine soziale Norm war, der sich die Länder unterwarfen, um ihren Ruf bei anderen EU-Mitgliedsstaaten zu wahren. Was die Bildungspolitiken anbelangt, so wurde gezeigt, wie diese niedrige Produktivität bekämpften und finanzielle Zwänge auf Haushaltsebene milderten. Weitere politikbezogene Themen, die wissenschaftlich untersucht wurden, beinhalteten die Formulierung von Wirtschaftserwartungen sowie Stabilisierungsmodelle für die Fiskal- und Geldpolitik. Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projekts das Kräftespiel untersucht, das Ungleichheit, Lohnspreizung, Arbeitsmarktverhalten und Bildungsabschluss reguliert. Zu Erwartungen und Vorhersageregeln wurden experimentelle und empirische Daten erhoben, da ihre Auswirkungen auf Makrodynamiken und geldpolitische Entscheidungen von großer Bedeutung sind. Aus diesen Analysen der Wirtschaft wurden viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen, insbesondere über die Inflation und die stabilisierende Wirkung von Geldpolitiken. Die Modelle und Ergebnisse des Projekts Polhia haben ein viel tiefgründigeres Verständnis komplexer Wirtschaftssysteme ermöglicht und leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Fachliteratur über finanzielle Zwänge und Wirtschaftsentwicklung. Die Verbreitung der Ergebnisse erfolgte durch mehrere internationale Konferenzen und Workshops, wovon der wichtigste der in Italien abgehaltene 16th Annual Workshop on Economic Heterogeneous Interacting Agents (WEHIA) war. Die Steuerung der Fiskalpolitik in Europa wird sicher von diesem Projekt profitieren, ebenso die Debatten über technischen Fortschritt, Arbeitsmarktinstitutionen und Bildungspolitiken.

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