Eine umfassende Grenzstrategie
Die Überwachung der europäischen Land- und Seeaußengrenzen ist eine immer größere Herausforderung, da durch die globale Finanzkrise Europa für Immigranten immer attraktiver wird. Gleichzeitig ist Europa stolz auf die Freizügigkeit und die Bewahrung der Privatsphäre, dies steht oftmals in Widerspruch mit den Sicherheitsanforderungen. Insbesondere südeuropäische Länder wie Griechenland, Italien, Malta und Spanien sind großen Flüchtlingsströmen und einer hohen Anzahl Asylsuchenden ausgesetzt, die sich illegal in Richtung der Strände und Grenzen dieser Länder aufmachen. Die EU will eine integrierte Grenzverwaltungsstrategie erstellen, mit der ein problemloser Eintritt in die EU-Region möglich ist und gleichzeitig die Sicherheit gewährt wird, sie will die Herausforderung einer illegalen Immigration mit dem Schutz der Grundrechte vereinbaren. Solch eine neue Strategie muss die erhöhte Zahl der Reisenden berücksichtigen, gleichzeitig aber die Kooperation unter den europäischen Ländern sicherstellen. Eine Strategie, ein europäisches System einer integrierten Grenzverwaltungsstrategie zu errichten, muss auf angestrebten Ergebnissen basieren, sich mit der Zeit entwickeln und sich an neue Anforderungen, Risiken und Prioritäten anpassen. Das EU-finanzierte GLOBE-Projekt ("European Global Border Environment") hat die langfristigen Ziele einer integrierten Grenzverwaltungsstrategie in ganz Europa untersucht. Erforscht wurde die graduelle Angleichung momentan isolierter Maßnahmen der Grenzverwaltung wie Sicherheitsüberprüfungen von Menschen und Gütern, der Überwachung und polizeilicher Untersuchungen. Dieses Konvergenzprinzip soll für alle Bereiche gelten, in denen engere Beziehungen zwischen den EU-Mitgliedsländern entwickelt werden könnten wie Grenztruppen, Institutionen, Praktiken, Ausrüstung und rechtliche Rahmenbedingungen. Das Projekt hat eine Roadmap zur Erreichung einer globalen Grenzumgebung festgelegt. Innerhalb und außerhalb der EU wurden Initiativen ergriffen, um die verschiedenen Probleme zu behandeln, vor der Behörden auf nationaler, regionaler und auf EU-weiter Ebene stehen. Diese Roadmap ist ein einzigartiges Dokument, welches Richtlinien zur Erreichung der Projektziele bietet. Sie beinhaltet eine Prioritätsliste von Fragestellungen und Maßnahmen wie Technologiereife, Entwicklung von vorgesehenen Technologien, wichtige Faktoren, vernachlässigte Bereiche und finanzielle Beschränkungen. Zudem werden politische und wirtschaftliche Fragen sowie Probleme bezüglich internationaler Verträge und Konventionen betont und berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser Arbeit können verwendet werden, um Maßnahmen innerhalb des europäischen Rahmenprogramms für Forschung und technologische Entwicklung zu optimieren. Sie helfen, mögliche Themen für zukünftige Projekte in diesem Bereich zu identifizieren, die entstehende Anforderungen und Schwierigkeiten behandeln. Die Roadmap untersucht auch den aktuellen Stand der Dinge zu erfassen, um Interessenvertretern zu helfen, an Technologiedemonstrationen teilzunehmen. Es bietet ihnen ein Analysewerkzeug zur Evaluierung neuer Technologien für die Industrie, für Universitäten und interessierte Einrichtungen und identifiziert Technologien, die in den letzten Jahren von Experten übersehen wurden. Eine gemeinsame Grenzstrategie für Europa und die Roadmap für Maßnahmen, dieses Ziel zu erreichen, werden Europa in die Lage versetzen, die Massenmigration, den Schmuggel und andere Grenzdelikte zu bewältigen. Ein System, das stärker mit der aktuellen Situation in Verbindung steht, ist erforderlich, diese Initiative trägt umfangreich dazu bei, diese Anforderung zu erfüllen.
