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Sustainable and Safe Re-use of Municipal Sewage Sludge for Nutrient Recovery

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Düngung europäischer Ackerflächen mit Abwasser

Im Rahmen eines Zweistufenansatzes soll aus Abwasserklärschlamm Dünger hergestellt werden, um den Bedarf an Phosphor in der EU zu decken und die Abhängigkeit von Importen zu senken, was vor allem der Landwirtschaft in nachhaltiger und umweltfreundlicher Weise zugute kommen wird.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Behandlung von Klärschlamm aus Haushaltsabwässern ist, wie sich herausstellte, eine sichere Methode, von der die landwirtschaftliche Produktion profitieren kann. Voraussetzung ist jedoch, dass Schadstoffe wie Pestizide, Blei, Krankheitserreger und Pharmazeutika zuvor aus dem Klärschlamm entfernt werden. Klärschlamm enthält normalerweise das wertvolle Phosphor – ein ausgezeichneter Dünger für Ackerflächen. Das EU-finanzierte Projekt SUSAN (Sustainable and safe re-use of municipal sewage sludge for nutrient recovery) testete potenzielle Methoden, um unbedenkliche Düngemittel aus Klärschlamm herzustellen. Mit der so genannten Abfallmonoverbrennung können alle Krankheitserreger und organischen Schadstoffe ausgefiltert werden, bevor die Rückgewinnung von Phosphor beginnen kann. Die Verbrennung muss aber in einer Anlage stattfinden, in der nur Klärschlamm aufbereitet wird und keine anderen Arten von Abfall, damit sich wertvolle Substanzen wie etwa Phosphor nicht verflüchtigen. Die nächste Stufe ist die Entfernung von Schwermetallen aus dem Klärschlamm und die Verbesserung der Bioverfügbarkeit des Phosphors. Entwickelt wurde hierfür eine umweltfreundliche Technologie zur Klärschlammaufbereitung und Rückgewinnung von Nährstoffen. Der Zweistufenprozess umfasst die Zerstörung organischer Schadstoffe durch Monoverbrennung und die anschließende thermochemische Entfernung von Schwermetallen. In der Asche sind ungefähr 20% an bioverfügbarem Phosphor sowie Calcium, Pottasche und Magnesium enthalten, die ideale Ausgangsstoffe für die Herstellung von Düngemitteln darstellen. Da Phosphor nicht zu den erneuerbaren Ressourcen gehört und vor allem in Europa selten werden könnte, ermöglicht diese Technologie der EU, eigene Quellen zu erschließen statt weiterhin auf Phosphorimporte angewiesen zu sein. Umfangreiche neue Anlagen zur Behandlung von Klärschlammasche könnten demnächst in Europa Realität werden, ein Vorhaben, zu dem bereits eine Pilotstudie auf den Weg gebracht wurde. Ziel dieser Innovationen ist es, die europäische Landwirtschaft zu unterstützen und eine kosteneffiziente, umweltfreundliche Methode zur Herstellung von Düngemitteln zu entwickeln.

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